Rheinischer Städtebund
Der erste Rheinische Städtebund bestand vom 13. Juli 1254 bis 1257 und umfasste etwa 70 Städte und später auch Territorialfürsten.Die Initiative zur Gründung des Rheinischen Städtebundes ging von Mainz und Worms aus, die sich im Februar 1254 zusammenschlossen. Grund dafür war die Unsicherheit im Heiligen Römischen Reich zur Zeit des Interregnums. Der Rheinische Städtebund fußte auf dem Mainzer Landfrieden von 1253. Er wandte sich gegen Fehden und setzte Regelungen für Konfliktfälle fest.
Der Rheinische Städtebund hatte eine Bundesversammlung, die vierteljährlich tagen sollte und eine eigene Rheinflotte. Nach der Gründungsversammlung in Mainz fand die zweite Bundesversammlung am 6. Oktober 1254 in Worms statt. Weitere Versammlungen fanden am 29. Juni 1255 und am 10. November 1255 statt. Die Bundesversammlungen vom 26. Mai und vom 15. August 1256 wurden von den Fürsten nicht mehr besucht, so dass ein Verfall des Bundes einsetzte.
Eine Besonderheit gegenüber anderen Städtebünden war die zunehmende Mitgliedschaft von Landesherren. Er verlieh diesem Zusammenschluss gegenüber anderen Bünden eine herausragendere Stellung, andererseits erhöhte die adlige Mitgliedschaft das Konfliktpotential.
Da die meisten Städte dieser Zeit nur zwischen 2.000 und 5.000 Einwohner hatten, blieben die Städte aber zu schwach um einen gewichtigeren Machtfaktor darzustellen.
Mitglieder waren unter anderem Mainz, Worms, Oppenheim, Bingen, Frankfurt, Köln, Zürich, Aachen, Wetzlar, Würzburg und Friedberg, aber auch weit entfernte Städte wie Bremen, Lübeck, Nürnberg und Regensburg sowie kleinere Städte wie etwa Schriesheim.
Am 20. März 1381 bildete sich eine zweiter Rheinischer Städtebund, dem unter anderem die Städte Frankfurt, Mainz, Worms, Speyer und Straßburg angehören. Dieser Bund schloss sich jedoch schon in gleichen Jahr mit dem Schwäbischen Bund zum Süddeutschen Städtebund zusammen, der aber 1388 in der Schlacht bei Döffingen von Graf Eberhard II. von Württemberg besiegt und 1389 mit dem Reichslandfrieden zu Eger aufgelöst werden musste.
Literatur/Weblinks