Rex Gildo
Rex Gildo (* als Alexander Ludwig Hirtreiter 2. Juli 1936 in München, † 26. Oktober 1999 ebenda), war ein Schauspieler und Sänger. In den 1960er Jahren war er einer der größten deutschen Schlagerstars.Alexander Ludwig ist das fünfte und jüngste Kind eines Münchner Kaufmanns und seiner Frau. Mit 10 Jahren wird er Mitglied im Chor der Regensburger Domspatzen, verläßt diesen aber wegen der zu großen Ferne zur Familie. Schon in diesen Zeiten ist sein Wunschberuf der des Schauspielers. Doch sein Vater meldet ihn auf einer Handelsschule an. Als er diese durch schlechte Leistungen boykottiert, darf er seinem Berufswunsch nachgehen und geht auf die Otto-Falkenberg-Schule in München. Neben dem Schauspiel erhält er eine Ausbildung in Gesang und Tanz.
Nach dem Abschluss wirkt er als Statist, bevor er 1956 eine erste Nebenrolle an den Müncher Kammerspielen erhält. Die damals bekannte Managerin Ada Tschechowa nimmt ihn daraufhin als Alexander Gildo unter Vertrag und verschafft ihm seine erste Rolle im Film Immer wenn der Tag beginnt. Schnell arbeitet er sich hoch und erhält 1958 seine erste Hauptrolle neben Conny Froboess im Film Hula Hopp Conny.
1959 bietet ihm Nils Nobach, sein späterer Produzent, einen Vertrag bei der Plattenfirma Electrola an, die neue und junge Talente sucht. Alexander greift zu und nimmt seinen Künstlernamen Rex Gildo an. Schon Anfang 1960 kann er mit Sieben Tage in Bombay einen Erfolg landen. Von da an geht es steil bergauf mit seiner Karriere.
In den 1960er Jahren avanciert Rex Gildo zum beliebtesten Schlagerstar und einem begehrten Schauspieler. Oft singt er Duette mit Kolleginnen, so mit Conny Froboess, Vivi Bach oder Angele Durand (der Ehefrau seines Produzenten, mit der an der Vorentscheidung zum Grand Prix teilnimmt). Gitte Haenning nimmt dabei eine Sonderstellung ein. Mit ihr hat er die größten Erfolge und beide werden zum Traumpaar der '60er. Auch seine Filmkarriere geht ungebremst weiter. Insgesamt dreht er 30 Filme. Als er einen Film mit Senta Berger dreht, dichtet die Boulevardpresse ihm eine Affäre an. Die Gerüchte reichen bis hin zu einer Heirat der beiden.
Rex Gildo ist das Idol vor allem des weiblichen Publikums. Teenager umschwärmen den Sonnyboy, während die ältere Generation in ihm den idealen Schwiegersohn sieht.
Ab den 1980er Jahren wird es schwer für die Schlagerbranche. Das junge Publikum wechselt zur neune deutschen Welle oder hört die internationalen Stars. Nur sein älteres Publikum hält zu Rex Gildo. Mehr und mehr verblassen seine Erfolge. 1981 wirkt er in einer Show im ZDF (Gestatten: Rex Gildo) mit, doch dann bestehen seine Engagements hauptsächlich aus Betriebsfesten, Weihnachtsfeiern und Eröffnungen von Auto- oder Möbelhäusern.
Privat entstehen Probleme von größerer Tragweite. Bei seinen Auftritten torkelt und lallt Rex Gildo vermehrt. Offenbar hat er Alkoholprobleme, weswegen er vermehrt um seine Gagen vor Gericht streiten muss. Auch das Alter macht ihm Probleme. Der ewige Sonnboy verliert mehr und mehr auch seine letzten Fans und kommt mit seinem eigenen Altern nicht klar.
Seit 1974 ist Rex Gildo offiziell mit seiner Cousine Marion verheiratet. Sie haben ein Haus am Ammersee. Zudem besitzt er auch eine Wohnung in München, in der er sich mehr aufhält, als in seinem Haus. Mit seinem Privatsekretär wird ihm ein homosexuelles Verhältnis nachgesagt. Ob diese Probleme der Auslöser waren, ist unklar: Am 23. Oktober 1999 springt er aus dem Fenster einer Münchner Wohnung. Er erliegt den Verletzungen am 26. Oktober.
Kurz nach seinem Tod begann ein Revival des Schlagers. Seither sind seine größten Erfolge, \'Fiesta Mexicana (das Lied mit dem berühmten Hossa Hossa) sowie Speedy Gonzales', von keiner Schlager- und Faschingsparty mehr wegzudenken.
Interessant für Näheres über Rex Gildo ist z. B. die Webseite "Rex Gildo in Memoriam Honouringsite" [1]