Reverse Convertible
Bei einem Reverse Convertible - ein Begriff aus dem Wertpapierbereich - handelt es sich um eine Terminkonstruktion, bei der eine Put-Option auf ein Underlying verkauft wird, die durch Bargeld gedeckt ist ("covered short put"). Handelt es sich beim Underlying um eine Aktie, so ist das zugehörige Bankenprodukt eine Aktienanleihe, ist das Underlying ein Index (z.B. der DAX), so spricht man von einer Indexanleihe.
Bei einer Aktienanleine investiert der Bankkunde einen Nominalbetrag in ein Zertfikat. Die Bank legt den Betrag verzinst an und verkauft auf die unterliegende Aktie eine Put-Option. Zm besseren Verständnis: Der Verkauf eines Puts unterscheidet sich nur durch das Einstreichen der Optionsprämie und das Fälligkeitsdatum vom limitierten Kauf einer Aktie.
Der Strike der Option bestimmt bei Laufzeitende die Form der Tilgung.
Konstruktion und Funktionsweise einer Aktienanleihe
Der Zins, den der Käufer einer Aktienanleihe auf jeden Fall einstreicht, ist der Verkaufserlös aus der Put-Option zzgl. Zinsgewinnen aus dem angelegten investierten Barbetrags. In diesem Sinne hat der Zins einer Aktienanleihe nichts mit den üblichen Zinszahlungen eines Schuldners bzw. Emittenten einer gewöhnlichen Anleihe zu tun.
Bei Emission der Aktienanleihe wählt die emittierende Bank den Strike sehr nahe am aktuellen Kurs der unterliegenden Aktie, sodass die Aktienanleie bei 100% notiert.
Das Prinzip ist dasselbe wie bei einer Aktienanleihe. Liegt der Kurs des unterliegenden Index unterhalb des Strike, so erfolgt die Tilgung jedoch i.d.R. durch Bargeld, bei manchen Emissionen ausnahmsweise durch ein Indexpapier.
Reverse Convertibles werden als sog. Finanzinnovation klassifiziert. D.h., dass neben den Zinseinkünften auch Kursgewinne ungeachtet der Spekulationsfrist immer voll Einkommensteuerpflichtig sind.
Bei einer Abwägung zwischen der Investition direkt in das Underlying (bei einer Aktienanleihe also direkt in die Aktie) und dem Reverse Convertible gilt folgende Risikostruktur:
Das derivative Konkurrenzprodukt mit vergleichbarem Risikoprofil aber anderer steuerlicher Behandlung ist das Discountzertifikat. Falls der Investor einen Seitwärtstrend des Underlying erwartet, der im Rahmen der Zinserträge liegt, und seinen Sparerfreibetrag (Freistellungsauftrag) noch nicht ausgeschöpft hat, können die Zinseinkünfte steuerfrei eingestrichen und eventuelle Kursverluste des Reverse Convertible mit der Einkommensteuer verrechnet werden.
Ist dagegen der Freistellungsauftrag bereits ausgeschöpft, so ist ein Reverse Convertible dem Discountzertifikat nur dann vorzuziehen, wenn die Verrechnung möglicher Kursverluste auch außerhalb der Spekulationsfrist vom Investor als sehr wichtig angesehen wird. In der Praxis ist dies jedoch nicht gegeben.
Keinesfalls sollte ein Reverse Convertible ausschließlich wegen der Zinsen und ohne einen fundierte Marktmeinung zum Underlying gekauft werden.Konstruktion und Funtkionsweise einer Indexanleihe
Steuerliche Behandlung
Risiken im Vergleich zum Direktinvestment
Wann sollte man ein Reverse Convertible kaufen?