Religionsphänomenologie
Rohmaterial der Religionsphänomenologie ist die gesamte Religionsgeschichte. Die Religionsphänomenologie, die unter anderem der Religionspsychologie, der Religionssoziologie und der Religionspsychopathologie zuarbeitet, von deren Ergebnissen aber auch die Religionskritik zehrt, abstrahiert dabei von der Historizität und der kulturspezifischen Bestimmtheit ihrer Erkenntnisobjekte.Anliegen der Religionsphänomenologie ist es, in der Fülle der vielen Religionen 'das Religiöse', die existentielle Bezogenheit des Menschen auf ein transzendentes 'höchstes Wissen', sichtbar machen.
Mircea Eliade, ein Klassiker der Religionsphänomenologie, organisierte seine religionsphänomenologischen Forschungsergebnisse nach den Kriterien von Raum und Zeit und beschrieb religiöse Phänomene in einer teils geographischen, teils chronologischen Ordnung. Adel Theodor Khoury und Georg Girschek ('Das religiöse Wissen der Menschheit', 2 Bde., 360 S., gebunden, KNO-NR: 07 65 07 41, Freiburg: Herder 1999) wählen demgegenüber eine systematische Gliederung, die sich an Themen wie Schöpfung, Gotteserfahrung, Offenbarung, Prophetie, Heil und Kult orientiert.