Relevanz
Der Begriff Relevanz (von lat. relevare, dt.: sich wieder erheben) ist, im umgangssprachlichen Gebrauch, ein Synonym für Bedeutung, Wichtigkeit und wird häufig als quasi absolute Wertung interpretiert.Der Begriff entstammt jedoch der Wissenschaftstheorie und ist dort relativ besetzt: Relevanz besteht hier nur in Relation zu einem Kontext. Mit Veränderung des Kontextes durch Veränderung von Komponenten oder Wechsel von Eckparametern (Paradigmen) ändert sich auch die Relevanz einzelner Umstände, Informationen, Theorien, Thesen u.a.
- In der Informationstheorie ist die Relevanz eine quantitativ und objektiv bewertbare Größe.
- In der Kommunikationswissenschaft behält die Relevanz hingegen ihre ursprüngliche, wissenschaftstheoretische Bedeutung. Der Informationswert ergibt sich hier neben anderen, vornehmlich subjektiven Kriterien im Wesentlichen aus dem Wechselspiel von Relevanz und Redundanz.
Etymologischer Hintergrund
Ausgehend von der Theorie-Definition, nach der eine Theorie ihren Status durch Ausformulieren erhält und bis zu ihrer Widerlegung beibehält - also einen zunächst unbewerteten Status innehat - kann die Relevanz und damit die Wahrscheinlichkeit für die Richtigkeit einer Theorie dadurch steigen, dass sie sich in unterschiedlichen Kontexten "wieder erhebt" und ein logisch verwertbares Erklärungsmodell liefert.
Bei der faktischen Neubesetzung des Relevanz-Begriffs durch die Informationstheorie in Rückbezug auf den lateinischen Wortstamm wird auf die wissenschaftstheoretische Herkunft der Definition keine Rücksicht genommen. Hier bezieht sich der Wortsinn auf das tatsächliche und zählbare Wiedererscheinen einer Information, z.B. in Suchmaschinen.
- Gegenstück: Irrelevanz, irrelevant