Relatoren (Linguistik)
Als Relatoren werden in der Linguistik die ein Verhältnis angebende Wortarten Konjunktion und Präposition zusammengefasst.Konjunktionen sind Bindewörter wie und, weil, obwohl. Präpositionen sind Verhältniswörter wie in, auf, nach, die in vielen Sprachen mit einer zusätzliche Rektion (Kasusbildung) eines der beteiligten Substantive einhergehen. Die so angegebenen semantischen Relationen können aber auch ohne Konjunktion oder Präposition auftreten (vgl. von mir und mein oder nach hause und heimwärts); vielen Verbenen beinhalten bereits implizit eine Relation, die nicht explizit angegeben werden muss (ich glaube dir im Gegensatz zu ich glaube an dich). Der linguistische Begriff des Relators kann deshalb auch in einem weiteren Sinne verstanden werden.
Table of contents |
2 Bedeutung 3 Literatur |
Relatoren lassen sich in 11 (zusammengefasst 8) semantische
Gruppen einteilen:
Kategorisierung
Die in Verbindung mit Verben durch Relatoren ausgedrückten
semantischen Beziehungen und ihren können Komplementen
angeleht an Ulrich Engel folgendermaßen eingeteilt werden:Bedeutung
Die Untersuchung von Relatoren und semantischen Relationen kann für
die Erstellung von semantischen Netzen, Thesauri und Ontologien von
Bedeutung sein.
Dabei spielen die konkreten Wortart weniger eine Rolle, so dass bei der Analyse der linguistischen Relatoren Konjunktionen, Präpositionen und Verbkonstrukte nicht weiter unterschieden werden müssen.
Bei kopulative und disjunktive Verknüfungen handelt es sich um Nebenordnung gemeinsamer Unterbegriffe eines Oberbegriffs. Strenggenommen muss bei der Disjunktion zwischen dem exklusivem oder (entweder...oder) und dem einfachem oder (und/oder) unterschieden werden. In vielen Fällen impliziert ein ist und gleichzeitig ein oder(z.B. impliziert Hier gibt es leckeres Essen und Trinken. dass es auch nur Essen oder nur Trinken gibt).
Das exklusive oder gibt ebenso wie die verschiedenen adversative Beziehungen einen Gegensatz an (Antinomie). Die Relatorklassen kausal, temporal, modal, lokal/lokativ, präteritiv, effektiv, mutativ und ferens beziehen sich auf inhaltliche Aspekte. Ihre Modellierung in einer Ontologie hängt daher eher vom Einsatzzweck ab. Die Unterscheidung zwischen Agentiv und Affektiv ist höchstens von Interesse, um die geeignete Richtung einer Relation zu klären (in der Regel gehen gerichtete Relationen vom aktivischen Teil einer Aussage aus). Dies gilt ebenso für Allativ und Ablativ, die die gegensätzlichen Richtungen einer einzigen Relation betonen.
siehe auch: Relation (bisher nur Begriffsklärungsseite)