Reise zum Mittelpunkt der Erde
Reise zum Mittelpunkt der Erde ist ein Roman des französischen Schriftstellers Jules Verne. Das Buch wurde erstmals 1864 unter dem Titel Voyage au centre de la terre veröffentlicht; die erste deutsche Übersetzung erschien 1874.Hauptfigur ist der eigenwillige Professor Otto Lidenbrock, der in Hamburg lebt und an der dortigen Universität Mineralogie unterrichtet. In einem alten Buch findet Professor Lidenbrock eine verschlüsselte Mitteilung des isländischen Alchimisten Arne Sacknussem. Da er davon ausgeht, daß Sacknussum eine wissenschaftliche Entdeckung mitteilen will, zwingt der Professor seinen Neffen und Assistenten Axel, den Ich-Erzähler des Romans, ihm bei der Entzifferung der Geheimschaft zu finden. Zu diesem Zweck schließt er die Haushälterin Martha, Axel und sich selbst in seinem Haus ein
Durch Zufall kann Axel das Dokument entziffern, schweigt aber zunächst. Erst als ihn der Hunger zermürbt hat, teilt er dem Professor seine Entdeckung mit. Arne Sacknussem teilt mit, daß ein Reisender, wenn er in der Krater des Snaefellsjökull steigt, zum Mittelpunkt der Erde gelangt. Arne Sacknussem hat die Reise selbst gemacht. Professor Lidenbrock beschließt, ebenfalls zum Mittelpunkt der Erde zu reisen. Axel soll ihn begleiten.
Der ungeduldige Professor Lidenbrock und der ängstliche Axel verlassen Hamburg. Nach einem Aufenthalt in Kopenhagen gelangen sie nach Island. In Reykjavik enagieren sie den Eiderentenjäger Hans Bjelke als Führer. Zu Dritt besteigen sie den Snaefellsjökull, klettern in den Krater und finden auf dem Kraterboden den Eingang einer Höhle.
Sie gelangen immer tiefer ins Erdinnere. Als sich eine Weggabelung erreichen, wählen sie zuerst den falschen Weg. Als der Gang endet, müssen sie zur Gabelung zurückkehren. Unterdessen ist aber der Wasservorrat zur Neige gegangen. Die Expedition droht zu scheitern. Hans verläßt während des Nachtlagers die Gefährten um Wasser zu suchen. Als er einen Bach findet, der hinter der Höhlenwand vorbeifließt, holt seine Gefährten. Sie hauen mit der Spitzhacke ein Loch in die Wand, so daß nun ein kleiner Bach durch die Höhle fließt. Während des weiteren Abstieges wird Axel von seinen Gefährten getrennt, kann aber zu ihnen zurückfinden.
Sie gelangen an das Ufer eines unterirdischen Meeres, das sie auf einem Floß überqueren. Sie stoßen auf riesige Pilze, Dinosaurier und auf eine kleine Insel mit einem Geysir. Kurz darauf gerät das Floß in einen Sturm. Während des Sturms rollt ein Kugelblitz über das Floß. Der Sturm jagt sie über das Meer, bis sie an seinem Ufer Schiffbruch erleiden. Als sie die unbekannte Küste erkunden, stoßen Axel und der Professor auf ein Feld menschlicher Knochen; wenige später auch auf einen lebenden Menschen.
Sie finden Spuren Arne Sacknussem und einen weiteren Höhleneingang. Die Höhle endet nach wenigen Metern. Als die Reisenden den Weg freisprengen, reißen sie einen Abgrund auf. Auf dem Floß gelangen sie zuerst auf Wasser, dann auf Lava in den Krater des ausbrechenden Vulkans auf der Insel Stromboli. Durch den Krater werden sie zurück auf die Erdoberfläche geschleudert.
Reise zum Mittelpunkt der Erde ist einer von Jules Vernes besten und beliebtesten Romanen. Es ist Jules Vernes einziger Roman mit deutschen Hauptpersonen, ansonsten tauchen Deutsche überwiegend als unsympathische oder lächerliche Nebenfiguren auf. Das Buch wurde mehrfach verfilmt; unter anderem 1959 mit James Mason als Professor und Pat Boone als sein Assistent. 1999 entstand ein zweiteiliger Fernsehfilm mit Treat Williams und Bryan Brown in den Hauptrollen.