Reis
Dieser Artikel befasst sich mit der Reispflanze. Weiteres siehe: Reis (Begriffsklärung)''Reis (vom Lat. risus, Oryza sativa L.) ist eine Getreideart aus der Familie der Süßgräser (Poaceae) mit breiten Blättern und langen Rispen. Oryza glutinosa L. ist der so genannte Klebreis, der zu zahlreichen asiatischen Gerichten z.B. in Thailand gereicht wird, sich aber nicht sehr für den Export eignet.
Der so genannte Wilde Reis gehört nicht zur gleichen Familie wie Oryza sativa L.
Aussehen
Die Frucht ist das Reiskorn und bildet das wichtigste Hauptnahrungsmittel für 80% der Erdbevölkerung. Der Reis stammt aus Asien, wo er seit etwa 3500 v. Chr. kultiviert wird. Heute wird er in fast allen tropischen und subtropischen Regionen der Erde angebaut.
Der Kulturreis bildet einen 50 bis 160 cm hohen Halm, der eine schmale überhängende Rispe mit einblütigen Ähren trägt. Die Pflanze kann bis zu 30 Seitentriebe ausbilden, an jedem können sich 80 bis 100 Körner ausbilden. Aus einem Saatkorn können damit fast 3000 Reiskörner geerntet werden.
Reis besteht zu mehr als 70% aus Stärke und zu ca. 8% aus Eiweiß. Er enthält zahlreiche Spurenelemente, wie Eisen, Magnesium und Phosphor. Aufgrund seiner Armut an Natrium eignet sich Reis bestens zur Entwässerung des Körpers bei Übergewicht und Bluthochdruck.
Reisanbau ist in Ostasien belegt seit 3500 v. Chr. Die Mauren brachten im Zuge ihrer Ausbreitung nach Europa auch den Reis mit. Asien - und insbesondere China, Indien und Südostasien - bilden das Hauptanbaugebiet für Reis, mehr als 90% des Ertrages wird dort erbracht. Bedeutende Anbaugebiete liegen jedoch auch in den USA und in Norditalen (Poebene).
Über die Türken gelangte der Reis auf die Balkanhalbinsel, wo er in zahlreichen Gerichten genutzt wird.
Die Spanier führten schließlich den Reis nach Amerika ein.
Reis wird im Bewässerungsanbau (Sumpfreis, Wasserreis) und im Streusaatverfahren (Trockenreis, Bergreis) kultiviert. Er benötigt zum optimalen Gedeihen Wärme und Wasser.
Dieses Verfahren ist sehr arbeitsintensiv, ermöglicht aber sehr viel höhere Erträge als das Streusaatverfahren. Die Arbeitsgänge sind:
Wichtigster Exporteur ist Thailand (mehr als 7 Mio. t). Dort ist der Reisverkauf bis heute Staatsmonopol. Die Regierung kauft ihn zu Festpreisen auf und lizenziert den Reisexport. Die Exportabgaben finanzieren die staatlich geförderten Bewässerungsprojekte und die Freilandversuche zur Verbesserung der Anbaumethoden, der Düngung und der Krankheitsverhütung.
Die kleinen Reisbauern bilden das Rückgrat der Produktion und sie sind meist auch Eigentümer des bebauten Landes. Die Feldarbeit wird dennoch gemeinschaftlich mit den Nachbarn des Dorfes durchgeführt.
Klebreis wird ein paar Stunden gewässert, danach gedämpft und zu kleinen Bällchen geformt und mit Gemüse, Salat und Fleisch mit den Fingern gegessen.
Da das Kochen von Reis ein gutes Timing erfordert, kann man sich dafür auch eines elektrischen Reiskochers bedienen.
Als Suppe wird der Reis in reichlich Wasser zusammen mit anderen Zutaten gekocht.
Von den aus Reis bereiteten Getränken ist das Reisbier besonders in Japan als Sake beliebt. Arrak ist ein hochprozentiges alkoholisches Getränk, das besonders in Südostasien zubereitet wird.
Auch Reismehl kann zu Reispapier verarbeitet werden, und wird als essbares Verpackungsmaterial von Lebensmitteln, insbesondere Süßigkeiten verwendet.Geschichte der Kultivierung
Reisanbau
Bewässerungsanbau
Streusaatverfahren
Im Streusaatverfahren wird nicht so viel Wasser benötigt, die Erträge der Pflanzen sind jedoch wesentlich geringer als die des Wasserreises. In vielen asiatischen Ländern wird der Trockenreis trotz seines deutlich höheren Preises wegen des ausgeprägteren Aromas sehr geschätzt. Der Bergreis wird in Höhen bis zu 2000 m angebaut.Sorten
Für den Endverbraucher unterscheidet prinzipiell man zwischen Langkornreis (auch Brühreis, Patna) und Rundkornreis (auch Milchreis). Feinschmecker unterscheiden darüberhinaus auch zwischen einzelnen Reissorten und setzen sie in der Küche gezielt für unterschiedliche Gerichte ein. So wird für Risotto vorzugsweise Arborio verwendet und zu asiatischen Gerichten Basmati-Reis oder Duftreis. Als Spezialität gibt es aus dem so genannten biologischen Anbau seit neuerem auch den Roten Naturreis.Bassein-Reis
Dieser Reis kommt aus Südostasien und ist preiswerter als Java- oder Lombokreis. Die Körner ähneln diesen Sorten, lassen sich jedoch, da sie zur Gruppe der halbharten Sorten gehören, nicht so gut trocken kochen. Dämpft man jedoch diesen Reis, so kann er ebenfalls gut für die Reistafel gebraucht werden.Rangoon-Reis
Dieser Reis kommt aus Burma, hat fast die gleichen Eigenschaften wie der Basseinreis und gehört auch zu den halbharten Sorten. Es empfiehlt sich darum stets, auf den Verwendungszweck Zweck des Reises zu achten.Java- und Lombok-Reis
Dies sind ausgezeichnete Sorten. Sie haben lange und sehr dünne Körner, kochen trocken und quellen sehr stark.Amerikanischer Reis
Der in den USA angebaute Reis ist von guter Qualität und wird auch grober Reis genannt. Die Körner sind groß und durchsichtig. Man unterscheidet Carolina und Blue Rose, die beide zu den weichen Sorten gehören und für Reisbrei vorzüglich, für die Reistafel jedoch nicht geeignet sind. Trocken Kochen oder Dämpfen ist dabei nicht möglich.Patna-Reis
Der Patna-Reis st wie Java- und Lombokreis von guter Qualität. Die Körner sind lang, dünn und durchsichtig. Er gehört zur "harten" Gruppe, ist also trocken kochend und für die Reistafel sehr gut zu verwenden.Japan-Reis
Diese Sorte wird außer in Japan auch in Ägypten, Spanien und Italien angebaut. Sie hat fast die gleichen Eigenschaften wie amerikanischer Reis, gehört aber zu den weichen Sorten und wird nur für Reisbrei gebraucht. Die Körner sind kurz und dick, beinahe rund.Siam-Reis
Der Siam-Reis (auch Duftreis oder Jasminreis) hat eine ausgezeichnete Qualität. Siam-Reis wird, wie der Name schon sagt, hauptsächlich im Norden Thailands angebaut, aber auch in Vietnam und Italien wird der eher anspruchsvolle Duftreis angepflanzt. Der Name "Duftreis" rührt daher, weil der Reis beim Kochen angenehm nach Jasmin riecht und der Reis, im Gegensatz zu vielen anderen Sorten, durch eine spezielle Anbaumethode ein wenig "Eigengeschmack" hat. Die Körner sind kleiner und für die Reistafel gut geeignet, da sie ebenfalls zu den "harten" Reissorten gehören. Bei dem Reis aus Thailand ist die "Golden" bzw. "AAA" Qualität die beste und teuerste, der "Bruchreis" (broken rice) ist eine günstigere, wenngleich etwas schlechtere Qualität.Surinamischer Reis
Seit kurzem wird in Europa dieser Reis in den Handel gebracht. Er ist von ausgezeichneter Qualität und kann gut trocken gekocht werden.Wirtschaftliche Bedeutung
Die wichtigsten Reisproduzenten waren im Jahr 2000 die Volksrepublik China (190 Mio. t), Indien (135 Mio. t), Indonesien (51 Mio. t), Vietnam (32 Mio. t) und Thailand (23 Mio. t).Zubereitungsarten
Jasminreis (Duftreis) wird gedämpft und ohne weitere Gewürze zu asiatischen Speisen gereicht.Weitere Verwendung
Reisstroh wird zur Fertigung von Schuhwerk, Packsätteln und Besen genutzt. Auch kann man es als einfaches Papier verwenden (z.B. für Zigaretten und exotische Lampen) sowie als Viehfutter einsetzen.