Reiki
Reiki ist eine Technik der alternativen Medizin, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert von Dr. Mikao Usui in Japan entwickelt bzw. wieder entdeckt und bis in die heutige Zeit von Lehrer zu Schüler weitergegeben wird.
Der Begriff Reiki stammt von den japanischen Worten rei (Kosmos/Universum) und ki (Energie/Lebensenergie). Andere geläufige Umschreibungen sind "Universale Lebensenergie" oder "Schöpferische/Heilende Kraft des Universums".
Der Gründer Mikao Usui soll als Lehrer an einem christlichen Kolleg in Japan seinen Schülern die Wunder Christi erklärt haben. Aber diese Behauptung hat sich in den letzten Jahren durch Recherchen in Japan als nicht haltbar erwiesen. Es ist wahrscheinlicher, dass Usui Buddhist (wahrscheinlich Tendai-Buddhist) war. Dass er Interesse an Heilungstechniken und an Techniken zur spirituellen Entwicklung hatte, ist offenkundig. In diesem Zusammenhang stieß er bei Sanskritstudien auf Symbole und Formeln zur Aktivierung der "universellen Lebenskraft". Nach mehreren Tagen/Wochen intensiver Meditation soll er die Erleuchtung erlangt haben und die Erkenntnis des Heilens und der Weitergabe dieser Fähigkeit. Seitdem wurde das Wissen und die Fähigkeit des Heilens von Lehrer zu Schüler durch Einweihungen/Rituale (man unterscheidet verschiedene Stufen) weitergegeben.
Das traditionelle Usui-Reiki-System gilt unter Anhängern als nicht erlernbar. Es basiere auf Fähigkeitsübertragung durch Rituale bzw. Einweihungen. Diese Rituale geschehen wortlos und meist ohne Bewegung oder Körperkontakt. Sie werden als "reine Energieübertragungen" beschrieben. Durch die Rituale werde das eigene Energiepotential dauerhaft angehoben und Kanäle geöffnet. Im begleitenden Workshop erfährt man wie Reiki genutzt wird und was was dabei zu beachten sei. Die Öffnung der Energiekanäle erfolgt in drei Stufen, den Reiki-Graden.
Im ersten Reiki-Grad werden, so Anhänger, vier von sieben Energieknoten (Chakras) geöffnet. Der Eingeweihte sei dann in der Lage sich selbst und anderen Menschen Reiki zu geben. Mit der Einweihung werde ein innerlicher Reinigungsprozess angestoßen. Dieser Prozess geschehe hauptsächlich auf der körperlichen Ebene.
Es wird empfohlen, zwischen den Einweihungen des ersten und zweiten Grades mindestens drei Monate verstreichen zu lassen. Der Schüler solle sicher im Umgang mit Reiki sein und die erste Euphorie, die normaler Weise nach der ersten Einweihung auftrete, solle sich gelegt haben. Beim zweiten Grad werde man befähigt, das Reiki auf der mentalen Ebene wirken zu lassen und Reiki ohne Grenzen von Raum und Zeit wirken lassen zu können. Man könne nach dieser Einweihung Reiki an ferne Orte, in die Zukunft und in die Vergangenheit senden. Auch nach dieser Einweihung beginne ein Reinigungsprozess, allerdings auf mentaler Ebene. Dieser Reinigungsprozess sei nicht immer einfach. Man begebe sich auf den Weg der Selbsterfahrung.
Der Dritte Grad wird in zwei Teile unterteilt, manchmal werden beide Teile aber auch zusammen vermittelt. Im Meistergrad sollen alle sieben Energieknoten vollständig geöffnet werden. Man werde eins mit der Energie mit der man arbeite. Mit dieser Einweihung könne man andere Menschen in die ersten beiden Grade einweihen. Der Reinigungsprozess bekomme eine neue Dynamik und geschehe auf allen Ebenen. Zwischen dem zweiten Grad und dem Meistergrad solle mindestens ein Jahr liegen.
Der Lehrergrad gilt als Ermächtigung selber Menschen in den Meister- und Lehrergrad einzuweihen.
Es gibt aber auch andere Grad-Einteilungen und grundsätzlich ist ein Reiki-Grad ein Anstoß, um sich mit diesen Themen weiter zu beschäftigen und die erlernten Techniken zu nutzen. In der weiteren Arbeit mit den Techniken entwickelt sich der Praktizierende auf die obigen Ziele.
Letztlich ist das Ziel des Reiki die körperliche und seelische Heilung, um alle Aspekte des Lebens besser begreifen zu können.
Bei der Anwendung von Reiki werde durch den Praktizierenden eine Verbindung zwischen der universellen Lebensenergie und dem Empfangenden hergestellt. Dieser öffne sich gegenüber einer immer fließenden, schöpferischen Kraft des Universums und leite diese Kraft über seine Hände auf den Empfangenden.
Nicht der Praktizierende gebe Reiki, er stelle sich nur als Kanal zur Verfügung. Reiki fließe von sich aus immer dorthin, wo es am dringendsten benötigt werde. Bei einer Anwendung werde nicht die Energie des Praktizierenden weitergegeben, sondern immer Energie aus der großen Quelle, die einen göttlichen Ursprung habe. Der Empfangende erlebt oft eine Anwendung als reinigendes kraftvolles Ereignis.
Die Essenz von Reiki sei Liebe. So wie sich das Geheimnis von Liebe nicht erklären lasse, wie sich Liebe nicht kaufen oder messen lasse, entziehe sich auch das Phänomen Reiki den Worten, es könne nur erfahren werden.
Aus schulmedizinischer und wissenschaftlicher Sicht gelten die Annahmen bzw. Glaubenssätze über die kosmische Reiki-Energie allerdings als unhaltbar. Sie ist eine Pseudowissenschaft. Weder die Existenz der Energie noch deren Wirksamkeit lässt sich wissenschaftlich belegen. Aus Sicht der Reiki-Praktizierenden wird gerade die Nicht-Nachweisbarkeit indirekt als Beleg für die Existenz gewertet, was jedoch aus wissenschaftlicher Sicht als leicht zu durchschauendes Immunisierungsargument aufgefasst wird.
Der Begriff Reiki
Entstehungsgeschichte
Der erste Grad
Der zweite Grad
Der dritte Grad
Naturwissenschaftliche Sicht
Weblinks
Bitte beachten Sie auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen.