Regiomontanus
Johannes Müller von Königsberg (* 6. Juni 1436 in der fränkischen Stadt Königsberg / Ortsteil Unfinden), † 6. Juli 1476 in Rom), lat. Name Regiomontanus, war ein bedeutender Mathematiker und Astronom des Spätmittelalters.1468 erschienen seine Tabellen für die Sonnendeklination (Tabula primi mobilis). Gerüchteweise haben seine Ephemeriden (Sterntafeln), die über Martin Behaim nach Portugal gebracht worden sein sollen, durch die verbesserten Navigationsmöglichkeiten die Entdeckungsfahrten von Seefahrern wie Christoph Columbus erst möglich gemacht.
Er lebte seit 1471 in Nürnberg.
Regiomontanus gilt als bedeutendster Mathematiker (u.a. Begründer der modernen Trigonometrie) seiner Zeit und früher Reformator des Julianischen Kalenders. Er reiste 1476 nach Rom, um dort an einer von Papst Sixtus IV einberufenen Konferenz zur Reform des kalendarischen Systems teilzunehmen, da der dem Julianischen Jahr inhärente Fehler, 11 Minuten länger als das Sonnenjahr zu sein, in jenen Jahren bereits zu einer Abweichung von etwa 10 Tagen und damit zu einer problematischen Verschiebung des Osterdatums geführt hatte. Regiomontanus verstarb allerdings überraschend in Rom (wahrscheinlich an der Pest) und die Gregorianische Kalenderreform mit dem einmaligen Fortfall von 10 Kalendertagen und der Einführung einer Schaltjahr-Regelung erfolgte erst über 100 Jahre nach seinem Tod.
Regiomontanus' Nachlass an wissenschaftlichen Instrumenten wird heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg als Leihgabe der dortigen Stadtbibliothek(?) aufbewahrt.