Regelstab
Ein Regelstab (auch Steuerstab) dient innerhalb eines Atomreaktors zur Regelung desselben.Regelstäbe fangen einen Teil der durch Spaltungenen freigesetzten Neutronen ab und verhindern so eine unkontrollierte Kettenreaktion. Hierfür werden sie zwischen die Brennstäbe gefahren. Die Notwendigkeit dieser Maßnahme wird ständig von Computern überwacht. Sie hängt von der Temperatur innerhalb des Reaktors und vom Multiplikationsfaktor k ab.
Dieser gibt das Verhältnis der Zahl der Spaltungen einer Neutronengeneration zur Zahl der Spaltungen der vorherigen Generation an. Die Regelstäbe werden so eingesetzt, dass k immer gleich 1 ist, die Zahl der Spaltungen also konstant bleibt. Die Kettenreaktion ist damit unter Kontrolle, im Gegensatz zu der unkontrollierten Kettenreaktion einer Atombombe.
Ein Regelstab wird üblicherweise aus einem widerstandsfähigem Metall gefertigt, welches dann mit Bor oder Cadmium gefüllt wird. Diese Stoffe eignen sich besonders gut dazu, Neutronen zu absorbieren. Wenn Regelstäbe Neutronen abfangen (absorbieren), entsteht in ihnen unter anderem Helium. Dieses Helium sorgt für einen hohen Gasdruck innerhalb der Stäbe und macht sie instabil. Deswegen werden sie ca. alle 6 Jahre ausgewechselt. Regelstäbe sind ein unverzichtbarer Bestandteil von Reaktoren. Ohne sie wäre eine Nutzung, wie sie heute stattfindet, nicht denkbar.