Raumplanung
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2 Ebenen der Raumplanung in Deutschland 3 Studium Raumplanung 4 Weblinks |
Aufgaben der Raumplanung
Die Aufgabe der Raumplanung ist es, räumliche Entwicklungsprozesse auf unterschiedlichen Ebenen (Stadtteil, Stadt, Region, Land, Staat, Kontinent) und in Bezug auf unterschiedliche Aspekte (Verkehr, Umwelt, Bevölkerung) zu untersuchen. Das Ziel ist es, Konflikte bei der Nutzung des Raumes zu vermeiden und Lösungsstrategien bei der Erschließung des Raumes zu finden. Die Bezeichnung "Raumplanung" ist nicht verbindlich definiert, sondern stellt einen Oberbegriff dar, der alle planerischen Maßnahmen mit räumlichen Auswirkungen – von der Quartiersplanung über die Stadt- und Regionalplanung bis hin zur Landesplanung und Raumordnung – umfasst. Dabei schließt die Raumplanung sowohl die formellen, in Gesetzen geregelten Planungsverfahren (etwa die Bauleitplanung nach dem Baugesetzbuch oder die Regional- und Landesplanung nach den Landesplanungsgesetzen) als auch informelle Planungsprozesse (zum Beispiel Rahmenplanungen) ein.
Ebenen der Raumplanung in Deutschland
Je nach Größe des zu beplanenden Raumes hat der deutsche Gesetzgeber verschiedene Planungsebenen vorgesehen. Dementsprechend sind Aufgaben, Maßstäbe und mögliche Aussagetiefe der Planwerke unterschiedlich. Es wird dabei nach einem hierarchischen Prinzip vorgegangen, nach dem eine untergeordnete Planung der übergeordneten nicht widersprechen darf, gleichzeitig aber die Belange der untergeordneten Ebenen bei der Aufstellung der übergeordneten Pläne und Programme zu berücksichtigen sind (sog. "Gegenstromprinzip"). Die Planungsträger, also die Auftraggeber, sind die Verwaltungseinheiten der öffentlichen Hand, also – in hierarchischer Ordnung – der Bund, ein Bundesland, Regierungsbezirke, Landkreise bzw. kreisfreie Städte und Gemeinden.
Förmliche, also auf gesetzlichen Regelungen basierende Instrumente der räumlichen Planung sind:
- Auf der Ebene des Bundes: Raumordnungspolitischer Orientierungsrahmen, Raumordnungsbericht
- Auf der Ebene der Länder: Landesentwicklungsprogramm, Landesentwicklungplan
- Auf der Ebene der Regierungsbezirke (oder mehrerer Kreise): Regionalplan
- Auf kommunaler Ebene: Flächennutzungsplan, Bebauungsplan
Studium Raumplanung
Die Raumplanung kann in Deutschland an den Technischen Universitäten Kaiserslautern, Berlin, Cottbus und Hamburg-Harburg sowie an den Universitäten Dortmund und Kassel studiert werden, in Österreich an der Technischen Universität Wien. In der Schweiz ist das Studium der Raumplanung an zwei Hochschulen möglich. Als Nachdiplom-Studium an der ETH Zürich, oder an der HSR Hochschule Rapperswil. Auch wenn die Raumplanung als querschnittsorientierte Disziplin gilt, schließt das Studium in der Regel mit dem akademischen Grad Diplom-Ingenieur (Dipl.-Ing.). Außerdem beinhaltet das Architekturstudium durch Fächer, wie Städtebau und Siedlungsplanung, auch wesentliche Grundlagen der Raumplanung.
Das Planungsrecht ist aber auch Bestandteil des juristischen Studiums, weshalb an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster das der Rechtswissenschaftlichen Fakultät nahe Zentralinstitut für Raumplanung gegründet wurde.
Auch andere Studiengänge enthalten Vorlesungen zum Thema Raumplanung, so zum Beispiel der Studiengang Vermessung und Geoinformatik an der Fachhochschule München. An der Universtät Bayreuth liegt der Schwerpunkt im Diplomstudiengang Geographie auf Raumplanung.
Siehe auch: Landschaftsplanung