Raumanzug
Der Raumanzug ist ein gasdichter Schutzanzug für Raumfahrer, der im Vakuum des Weltraums die Vitalfunktionen (insbesondere die Atmung) seines Trägers sichert, indem er sich unter Überdruck setzt. Ein an den Anzug angeschlossenes oder in den Anzug eingebautes Sauerstoffgerät entfernt das vom Träger ausgeatmete Kohlendioxid und ersetzt es durch frischen Sauerstoff.Bruce McCandless bei EVA während STS-41-B ]]
Table of contents |
2 Struktur eines Raumanzugs 3 Geschichte 4 Zukunft 5 Literatur 6 Weblinks |
Bei den Raumanzügen können folgende Einsatzgebiete unterschieden werden:
Einsatzgebiete
Nicht zu verwechseln ist der Raumanzug mit dem Fluganzug, wie ihn Piloten von Militärmaschinen, Insassen von Versuchsflugzeugen wie Kotzbombern sowie Raumfahrer beim Training, zu offiziellen Anlässen und meist auch bei der Arbeit an Bord des Raumfahrzeugs tragen. Der Fluganzug ist ein aus feuerfestem Gewebe gefertigter Overall.
Jeder Raumanzug besteht aus zahlreichen Schichten von verschiedenen Textilien und Neopren: In die innerste Schicht sind Schläuche eingebaut, durch die kaltes Wasser gepumpt wird, damit der Raumfahrer in seinem Anzug nicht überhitzt. Darüber befindet sich eine Schicht Neopren, die gasdicht, aber flexibel ausgeführt ist. Sie hält den Überdruck im Anzug. Damit sich die Neoprenschicht nicht übermäßig aufbläst (und dadurch den Raumfahrer unbeweglich macht), ist sie von einer weiteren kräftigen Textilschicht umgeben. Die äußeren Textilschichten sind aus Brand hemmenden Aramidfasern gefertigt und werden bei Raumanzügen für Außenbordarbeiten an der Außenseite mit Aluminium oder anderen Stoffen beschichtet, um Sonnenstrahlung zu reflektieren. Diese Außenschichten schützen den Träger auch vor Mikrometeoriten.
Der Kopf des Raumfahrers steckt in einem nahezu kugelförmigen Helm, der gasdicht an den Raumanzug angeschlossen und mit einem klappbaren Visier gegen die aggressive UV-Strahlung der Sonne (befindet sich der Raumfahrer ja jenseits der Ozonschicht) versehen ist. Meist im Rumpfbereich befinden sich die Anschlüsse für Sauerstoff, Abluft, Kühlwasser und Kommunikationssysteme (bei Außenbordarbeiten ein Funkgerät).
Die ersten Raumanzüge wurden in den 1930er Jahren für Piloten sehr hoch fliegender Militärflugzeuge gefertigt. Die Besatzungen der ersten Raumfahrzeuge, Wostok und Mercury, trugen Raumanzüge für den Fall des Entweichens der Atemluft aus der Raumkapsel. Die Mercury-Raumanzüge waren bereits mit einer aufgedampften Außenschicht aus Aluminium zur Reflexion solarer Wärmestrahlung versehen. Für die ersten Weltraumspaziergänge Mitte der 1960er Jahre wurden diese Anzüge weiter entwickelt. Völlig neu konstruiert werden mussten die Raumanzüge für das Apollo-Projekt, in denen sich Raumfahrer auf der Mondoberfläche bewegen mussten. Die heutigen amerikanischen EMUs sind prinzipiell Weiterentwicklungen der Apollo-Raumanzüge, allerdings mit einer Aussteifung aus Glasfaser-verstärktem Kunststoff im Rumpfbereich.
Für spätere Missionen Richtung Mond oder Mars sind die heute verwendeten Raumanzüge wegen ihrer hohen Masse und ihrer schlechten Beweglichkeit im aufgeblasenen Zustand kaum geeignet. Daher befinden sich Anzüge in Entwicklung, die ähnlich einer Rüstung aus steifen, bruchfesten Kunststoffteilen mit Gelenken dazwischen aufgebaut sind.
Struktur eines Raumanzugs
Geschichte
Zukunft
Literatur
Weblinks