Rattenkängurus
Rattenkängurus | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Gattungen | ||||||||||
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Die Rattenkängurus (nicht zu verwechseln mit den Kängururatten) sind eine Familie aus der Ordnung der Diprotodontia. Sie sind eng mit den eigentlichen Kängurus verwandt und wurden früher als eine Unterfamilie dieser Gruppe betrachtet. Jedoch unterscheiden sie sich in einigen Aspekten (vor allem in der Ernährung) erheblich von diesen. Die Familie umfasst neun Arten, von denen zwei schon ausgestorben sind.
Table of contents |
2 Beschreibung 3 Lebensweise 4 Nahrung 5 Fortpflanzung 6 Bedrohung 7 Gattungen und Arten |
Verbreitung
Früher waren Rattenkängurus über fast ganz Australien verbreitet. In großem Teilen ihres ursprünglichen Lebensraumes wurden sie jedoch ausgerottet, sodass sie nur mehr in vereinzelten, oft getrennten Gebieten vorkommen.
Beschreibung
Rattenkängurus ähneln in ihrem Körperbau den eigentlichen Kängurus. Wie diese haben sie große Hinterbeine und kleine Vorderbeine, jedoch ist der Größenunterschied meist geringer als bei ihren Verwandten. Die Fellfarbe variiert je nach Lebensraum von gelblich-sandfarben über grau bis braun. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 20 bis 52 cm, der Schwanz ist 25 bis 40 cm lang. Das Gewicht beträgt 0,5 kg bei der kleinsten Art bis zu 3 kg beim Roten Rattenkänguru.
Lebensweise
Mit Ausnahme des Moschusrattenkängurus, das tagaktiv ist und in Regenwäldern lebt, sind Rattenkängurus nachtaktiv und bewohnen lichte Wälder oder zumindest baumbestandene Gebiete. Sie verbringen die Ruhephasen in Nestern. Diese bauen sie aus Gräsern und Zweigen in hohlen Baumstämmen oder unter überhängenden Ästen, wobei sie das Baumaterila mit ihrem zusammengerollten Schwanz transportieren. Manchmal beziehen sie auch verlassene Erdbaue anderer Tierarten.
Rattenkängurus sind generell Einzelgänger, manchmal finden sie sich in kleinen Gruppen zusammen, diese sind jedoch unstrukturiert und kurzlebig.
Wie die eigentlichen Kängurus kennen auch sie zwei Fortbewegungsarten: bei langsamer Geschwindigkeit (zum Beispiel bei der Nahrungssuche) benutzen sie alle vier Gliedmaßen, wenn sie schnell sein müssen (zum Beispiel auf der Flucht) hüpfen sie nur mit ihren kräftigen Hinterbeinen.
Ein Sonderfall ist das Moschusrattenkänguru, das sich fast ausschließlich von Insekten, Würmern und Schnecken ernährt.
Wie bei den eigentlichen Kängurus gibt es auch bei ihnen eine verzögerte Geburt: Unmittelbar nach der Geburt paart sich das Weibchen erneut, der neue Embyro wächst jedoch erst wenn das alte Jungtiet den Beutel verlassen (oder stirbt) hat heran. So können sie in rascher Folge Jungtiere zur Welt bringen und können drei Jungtiere gleichzeitig großziehen: ein ungeborenes, eins im Beutel und eins außerhalb des Beutels.
Die Lebenserwartung der Rattenkängurus beträgt in der Natur rund 4 bis acht Jahre, Exemplare in Gefangenschaft wurden bis zu zwölf Jahre alt.
Abbildung Moschusrattenkänguru
Nahrung
Bei der Ernährung gibt es die größten Unterschiede zu den eigentlichen Kängurus: Rattenkängurus sind Allesfresser, auf ihrem Speiseplan stehen Pilze, Knollen, Samen, aber auch Insekten, deren Larven und Würmer. Grüne Pflanzen nehmen sie kaum zu sich, dementsprechen einfach gebaut sind ihre Mägen. Rattenkängurus benötigen kaum bis gar kein Wasser, die notwendige Flüssigkeit beziehen sie aus der Nahrung.Fortpflanzung
Rattenkängurus haben gut entwickelte, nach vorne geöffnete Beutel mit vier Zitzen. Die Paarung kann das ganze Jahr über stattfinden, nach 21- bis 24-tägiger Tragzeit kommen ein bis zwei Jungtiere zur Welt. Diese verbringen die ersten Lebensmonate im Beutel der Mutter, mit vier Monaten verlassen sie diesen, mit sechs Monaten werden sie entwöhnt und mit rund einem Jahr sind sie geschlechtsreif.Bedrohung
Rattenkängurus haben stärker unter der Ankunft der Europäer in Australien gelitten als andere Beuteltiere. Die Umwandlung ihres Lebensraumes in Weideland für Schafe und Rinder und die Nachstellung durch eingeschleppte Räuber wie Füchse und Katzen haben viele Art stark dezimiert. Zwei Arten sind unwiederbringlich verloren, einige weitere bedroht.Gattungen und Arten
Moschusrattenkänguru
Das Moschusrattenkänguru (Hypsiprymnodon moschatus) ist die urtümlichste Art und stellt den Übergang von baumbewohnenden, beutelrattenartigen Tieren zu den modernen Kängurus dar. Es ist die kleinste Art ihrer Familie (Körperlänge 20 bis 30 cm, Gewicht 0,3 bis 0,7 kg) und hat einige Besonderheiten, die bei den anderen Kängurus nicht vorkommen wie die erste Zehe der Hinterfüße oder einen unbehaarten, beschuppten Schwanz. Auch ist es ein fast ausschließlicher Insektenfresser. Moschusrattenkängurus bewohnen die Ostküste Queenslands in Nordostaustralien, sie sind relativ häufig und noch nicht bedroht.Bürstenkängurus
Die drei Arten der Bürstenkängurus (Gattung Bettongia) haben ihren Namen vom bürstenartigen Haarkamm am Schwanz. Ursprünglich waren sie in fast ganz Australien verbreitet, heute gibt es nur mehr Restpopulationen. Alle drei Arten sind gefährdet.
Abbildung BürstenkänguruRotes Rattenkänguru
Das Rote Rattenkänguru (Aepyprymnodon rufescens) ist die größte Rattenkänguruart. Sein Fell ist rot bis grau und es kommt im ganzen östlichen Australien vor, wo es zwar einzelne Teile seines Lebensraums verloren hat, aber im allgemeinen nicht bedroht ist.Kaninchenkängurus
Die drei Arten der Kaninchenkängurus (Gattung Potorous, nicht zu verwechseln mit den Hasenkängurus aus der Familie der eigentlichen Kängurus) sind mittelgroße Arten mit graubraunem Fell.
Abbildung Kaninchenkänguru