Rasterung
Rasterung ist ein Verfahren der Druckvorstufe innerhalb der Drucktechnik.Da die meisten Druckverfahren keine Halbtöne darstellen können (abgesehen beispielsweise vom tiefenvariablen oder flächentiefenvariablen Tiefdruck und NIP-Verfahren), müssen Bilder zur Darstellung verschiedener Graustufen oder Farbtöne gerastert werden.
Das Problem dieser Druckverfahren ist, dass an einer Stelle nur ein Farbpunkt gedruckt werden kann oder nicht. Das heißt, dass nicht kontrolliert werden kann, ob wenig oder viel Farbe an einem Bildpunkt verdruckt wird.
Beim Rastern werden Bilddaten in spezifizierte Druckdaten umgesetzt. Dabei werden aus Halbtonvorlagen binäre Informationen (drucken/nicht drucken) errechnet. Der Eindruck von Farbtonwerten und Graustufen wird durch eine geeignete Anordnung von Volltonpunkten (Rasterpunkte) erreicht.
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2 Erzeugung des Rasters |
Die Rasterfrequenz ist der Kehrwert der Rasterweite.
Sie gibt die Anzahl der Rasterzellen pro Streckeneinheit
an und wird in Linien pro Zentimeter oder Linien pro Zoll
(lines per inch, lpi) angegeben.
Ein gängiger Wert im Offsetdruck sind 60 Linien/cm (etwa 150 lpi).
Bei der Belichtung werden die einzelnen Rasterpunkte aus
mehreren Laserspots zusammengesetzt.
Da der Größe der Rasterpunkte natürliche Grenzen gesetzt sind,
sind kleinste und größte Tonwerte nicht reproduzierbar.
Ein weiteres Problem ist das ungewollte Verbinden von nebeneinander
liegenden Rasterpunkten (Punktschluss), der zu einem sprunghaften
Anstieg der Tonwertdichte führen kann.
Bei der amplitudenmodulierten Rasterung wird zur Erzeugung verschiedener
Tonwerte die Größe, bei frequenzmodulierter Rasterung
(nichtperiodisches Verfahren 1. Ordnung)
die Anzahl der Rasterpunkte pro Rasterzelle variiert.
Zusätzlich ist eine Kombination der beiden Verfahren (nichtperiodisches
Verfahren 2. Ordnung) und eine Veränderung der Rasterpunktform
(nichtperiodisches Verfahren 3. Ordnung) möglich.
Analoge Verfahren sind die Distanzrasterung mit einer Reprokamera
und die Rasterpunktbildung mit einem Kontaktraster.
Die elektronische Rastererzeugung erfolgt mit einem sogenannten
Raster Image Processor (RIP).Rasterverfahren
Rasterpunkt und Rasterzelle
Rasterwinkel
Periodische Raster sind in einem bestimmten Winkel angeordnet.
Bei der Kombination von mehreren Farbauszügen kann es dazu kommen,
dass die verschiedenen Raster aufgrund ungünstiger Rasterwinkel
Moiré-Effekte erzeugen.
Beim Vierfarb-Druck, bei dem zur Darstellung eines Farbbildes mehrere Rasterwinkelungen übereinander gedruckt werden müssen, versucht man diesen Effekt durch verschiedene Winkelungen der Farbauszüge zu kontrollieren (z.B. Gelb=15°, Magenta=30°, Schwarz=45° und Cyan=60°).Modulation
Grundsätzlich lassen sich amplitudenmodulierte (autotypische Raster)
und frequenzmodulierte (stochastische Raster) Verfahren unterscheiden.Erzeugung des Rasters
Raster lassen sich mit fotografischen Verfahren (analog) oder
elektronisch (digital) erzeugen.