Röntgenteleskop
Astronomische Beobachtungen im Röntgenbereich sind vom Erdboden aus in der Regel nicht möglich, da die Atmosphäre in diesen Bereich nicht durchlässig ist. Deswegen werden Röntgenteleskope meist in Weltraumobservatorien eingesetzt. Frühe Messungen wurden auch mit Hilfe von ballistischen Raketenflügen in den 1960er Jahren durchgeführt.Der Bau eines Röntgenteleskops wird durch die Besonderheiten der Röntgenoptik erschwert. Hierzu zählt das Fehlen von Materialien, die Röntgenstrahlen wie sichtbares Licht reflektieren oder brechen. Nahezu alle Materialien absorbieren Photonen im Röntgenbereich bei senkrechten Aufprall und der Brechungsindex von Linsen ist quasi gleich 1 (was eine optische Abbildung unmöglich macht).
Der Röntgenstrahlenempfänger des am 12. Dezember 1970 gestarteten Satelliten Uhuru bestand noch aus einer Bleiplatte, die von vielen parallelen Bohrungen durchzogen war. So konnten nur Röntgenstrahlen, die aus einer bestimmten Richtung kamen, den Sensor erreichen.
In späteren Röntgenteleskopen wurden Spiegelanordnungen verwendet die nach ihrem Erfinder Hans Wolter als Wolter-Teleskope bezeichnet werden. Hier wird der Effekt der Totalreflexion von Röntgenstrahlen bei streifendem Einfall an Metallspiegeln genutzt.
Heute (2003) dominieren das amerikanische Satellitenteleskop Chandra, benannt nach Subrahmanyan Chandrasekhar, und das europäische XMM-Newton die Forschung. Hierbei besticht Chandra durch eine Auflösung kleiner als 1 Bogensekunde, während XMM-Newton eine größere empfindliche Fläche aufweist.