Rügen
Rügen ist die größte deutsche Ostseeinsel, nahe der pommerschen Küste, Stralsund gegenüber, gehört zu Mecklenburg-Vorpommern. Die Insel, durch den Rügendamm über den 2 km breiten Strelasund mit dem Festland verbunden, hat eine maximale Länge von 52 km (von S. nach N.), eine maximale Breite (im S.) von 41 km und eine Fläche von 926 km2. Ihre Gestalt ist durch zahlreiche Meeresbuchten (Bodden oder Wieke) sowie vorspringende Halbinseln und Landzungen äußerst zerrissen.
Die Insel Rügen bildet verwaltungsmäßig den Landkreis Rügen mit der Kreisstadt Bergen. Weitere wichtige Städte sind Putbus, Sassnitz und die Ostseebäder Binz, Sellin und Göhren. Rügen wird wegen seiner landschaftlichen Schönheiten und Badestrände von vielen Urlaubern besucht.
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2 Geschichte 3 Bedeutende Rüganer 4 Literatur 5 Tourismus 6 Weblinks |
Geographie
Kern der Insel hat die Form eines Dreiecks. Die nach S. gekehrte Grundlinie ist durch den Rügenschen Bodden ausgebuchtet. Am Westende des letzteren erstreckt sich die Halbinsel Zudar mit dem südlichsten Vorgebirge (Palmerort) Pommern gegenüber; am Ostende ragt die wiederum vielgegliederte Halbinsel Mönchgut in das Meer, an deren Ostküste zwei Vorgebirge südlich das Thießower Hövd (südliches Pehrd) und nördlich das Göhrensche Hövd (nordisches Pehrd), zwei einem Pferderücken ähnliche Steinrücken, zu bemerken sind.
Der Nordostseite des Kerns parallel läuft die Halbinsel Jasmund, die mit der Insel durch die Schmale Heide zusammenhängt, welche zwischen der Prorer Wiek, einer äußern Meeresbucht, und dem Kleinen Jasmunder Bodden des Binnenmeers hinläuft. Die Halbinsel springt weit nach O. vor und endigt mit der Stubbenkammer. Mit Jasmund hängt durch die Schaabe (eine schmale, sandige Niederung, 8 km lang und bis 1 km breit) die Halbinsel Wittow zusammen, die der Nordspitze des Dreiecks gegenüberliegt und samt Jasmund durch den Großen Jasmunder Bodden, den größeren Abschnitt des Binnenmeers, vom Kern geschieden ist. Wittow hat das nördlichste Vorgebirge, Kap Arkona.
Wittow und Jasmund sind durch die Tromper Wiek, eine Bucht des Außenmeers, geschieden. Die Nordwestseite des Dreiecks ist nicht so tief ausgezackt, hat aber dafür die begleitenden Inseln Ummanz und Hiddensee (früher Hiddensöe), die früher wohl ebenfalls mit dem Kern zusammenhingen.
Die Oberfläche ist im W. eben und waldlos und hebt sich allmählich gegen die Mitte, wo sie im Rugard bei Bergen 90 m, östlicher, auf der Granitz, einer kleinen waldigen Berggruppe, 103 m Höhe erreicht. Im ganzen ist der Boden sehr fruchtbar und ergiebig, besonders auf Wittow, der Kornkammer der Insel. Rügen ist noch mit unzähligen erratischen Blöcken übersät.
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Jasmund besteht auf der Nord- und Nordostseite aus einem Kreidegebirgegebirge, das von horizontal liegenden Feuersteinlagern durchzogen ist und an mehreren Seiten weite, runde Einschnitte hat, deren gegen die See vorspringende Spitzen kleine Vorgebirge bilden, die zusammen die Stubnitz und die berühmte Stubbenkammer bilden. Diese so genannte Große Stubbenkammer (man leitet den Namen vom slaw. stopien, "Stufen", und kamen, "Fels", ab), deren höchste Spitze, der Königsstuhl, 122 m ü. M. sich erhebt, ist gegen das Meer hin fast senkrecht abgeschnitten u. gewährt eine unvergleichliche Aussicht.
Ein anderer Einschnitt des Kreidegebirges, die Kleine Stubbenkammer, liegt ostwärts vom Königsstuhl, ist nicht so hoch, aber fast noch steiler und lässt von seinem mit Bäumen und Gebüsch bewachsenen Rand fast senkrecht zur Tiefe des Meers blicken. Im Rücken der Großen Stubbenkammer liegt die Stubnitz (Stubbenitz), ein 16 km langer und 4 km breiter Buchenwald, an dessen Südende der Badeort Sassnitz und in dessen Innerem der so genannte Herthasee (Borg- oder Schwarzer See), der 52 m im Durchmesser und 16 m Tiefe hat.
Westwärts stößt an denselben ein Wall (Burgwall), der einen ovalen Platz einschließt und einen Umfang von 300 m hat und westlich fast in einem Viertelkreis von einem zweiten, aber unregelmäßigen Wall eingefasst wird. Man hat diesen Wall, der 159 m ü. M. liegt, für die Reste der Herthaburg gehalten und dahin den Schauplatz der Hertha oder Nerthus verlegt, indessen ohne triftigen Grund; der betreffende Wall ist viel wahrscheinlicher ein slawischer Burg- und Tempelwall aus der letzten heidnischen Zeit, der vielleicht den Tempel des Triglav umschloss. Auch an anderen Denkmälern der Vorzeit, namentlich Hünengräbern, ist Rügen reich.
Die Insel wurde in ältester Zeit von Germanen bewohnt, in der Völkerwanderung von den slawischenen Ranen (Rujanen) besetzt und stand unter besonderen Fürsten.
Der dänische König Waldemar I unterwarf die Insel und zerstörte 1168 auf Kap Arkona, das letzte Asyl des Svantovit-Kultes. Unter dem Fürsten Jaromar (gest. 1218) wurde dann die Insel völlig bekehrt und füllte sich mit deutschen Ansiedlern. Seine Nachfolger eroberten einen Teil der pommerschen Küste bis zum Ryckfluss, gründeten 1209 Stralsund und warfen das dänische Joch ab. Witzlaw III nahm 1282 die Insel vom deutschen König Rudolf zum Lehen und erhielt das Amt eines Reichsjägermeisters.
1309 und 1317 verwüsteten Sturmfluten die Insel und rissen einen Teil, Ruden genannt, davon ab. Nach Witzlaws IV. Tod 1325 kam Rügen infolge der 1221 geschlossenen Erbverbrüderung an Pommern-Wolgast und war eine Zeitlang das Besitztum einer abgezweigten Linie (Bart), bis es 1478 auf immer mit Pommern vereinigt wurde. Mit diesem Land kam es dann 1648 durch den Westfälischen Frieden an Schweden. Am 23.-24. Sept. 1678 und 15. Nov. 1715 wurde Rügen von den Brandenburgern, 1807 von den Franzosen genommen und von letztern bis 1813 besetzt gehalten. Im Frieden von Kiel von 1814 ging es zunächst von Schweden an Dänemark. 1815 fiel es dann mit Neuvorpommern an Preußen.
Die Halbinsel Jasmund war nach dem Dreißigjährigen Krieg eine Zeitlang im Besitz des schwedischen Generals Carl Gustav Wrangel, dann der Grafen de la Gardie, von denen sie Fürst Putbus erwarb.
Geschichte
Bedeutende Rüganer
Literatur
antiquarisch
Tourismus
Weblinks
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