Purim
Das jüdische Purimfest begeht man am 14. (bzw. 15. außerhalb von Israel) des Monats Adar (Februar/März) des Jüdischen Kalenders.Purim ist das Erinnerungsfest an die Errettung des jüdischen Volkes aus der drohenden Gefahr. Haman, der Kanzler des persischen Königs, betrieb die Verfolgung und Vernichtung, bis Esther in Erscheinung trat. Sie wandte das Unheil durch ihren Mut ab und wurde später sogar Königin. In der Synagoge wird aus diesem Anlass aus der Festrolle des biblischen Buch Esther vorgelesen, immer wenn der Name Haman fällt, darf so viel Krach wie möglich mit Tuten und Rasseln gemacht werden, denn er war es, der den Plan zur massenhaften Tötung aller Juden in Kraft setzen wollte; sein Name wurde zum Symbol der Judenfeindschaft.
Die Geschichte besagt, dass Haman sein Amt als Kanzler des Perserkönigs Ahasveros (Xerxes I) selbstsüchtig ausnutzte, indem er alle Untertanen zwang, vor diesem niederzuknien. Esthers Onkel Mordechai weigerte sich jedoch und aus Rache beschloss Haman die Vernichtung der Juden, deren Zeitpunkt durch das Los bestimmt werden sollte, daher auch der Name Purim (=Lose). Aber Esther kam ihm zuvor, indem sie dem König vom Plan des Kanzlers und seinen weiteren Taten berichtete und Haman sowie 75.000 seiner Anhänger wurden auf grausame Weise umgebracht, wie er es für die Juden vorgesehen hatte.
Die mit Purim verbundenen Bräuche basieren auf dem folgenden Zitat aus dem Buch Esther: "Und Mordechai schrieb diese Dinge und sandte Briefe an die Juden um sie zu versammeln, dass sie den vierzehnten Tag des Monats Adar hielten, dass sie dann Tage des Fastens und der Freude verbringen sollten und dass sie einander Speisen schickten und Geschenke für die Armen. Und die Juden nahmen es auf sich, dies zu tun und auf ihre Abkömmlinge, und auf alle, die sich ihnen anschlossen, dass sie diese zwei Tage entsprechend dieses Schreibens und entsprechend der vereinbarten Zeit hielten, jedes Jahr." (Esther, 9:20-23:27)
Purim enthält karnevalistische Züge. Im Mittelpunkt steht das Verkleiden mit bunten Trachten und das Veranstalten von Umzügen, außerdem wird es mit ausgelassenem Treiben begangen, bei dem man auch beschenkt werden kann, sowie mit dem Verzehr großen Mengen vor allem süßer Festspeisen - wie beispielsweise Nunt - der Jüdischen Küche.
Es gibt viele Begründungen, warum zu Purim Masken und Kostüme getragen werden. Eine davon basiert auf der Tatsache, dass das Buch Esther das einzige Buch der Bibel ist, in dem der Ausdruck Gott kein einziges mal genannt wird. Die jüdische Tradition interpretierte diese Eigenart so: Selbst Gott hat sich zu Purim verkleidet. Dennoch ist in den ausführlichen Details der Erzählung die unverwechselbare Präsenz der Göttlichen Vorhersehung spürbar. Auf die gleiche Weise soll das Konzept der Maske die Art und Weise ausdrücken, in der Gott die Geschehnisse von Purim lenkte. ER hat sie gelenkt, wenn auch nicht sichtbar, als hätte ER eine Maske getragen.
Siehe auch: Jüdische Feste