Punk
- Punkmusik
- Punk. Jugendkultur, die auf Grundlage der Punkmusik Mitte der 1970er in Großbritannien entstand.
- Punk, Plural: Punks. Angehöriger ebendieser Jugendkultur, Selbstbezeichnung oft: Punk-Rocker, deutsche Fremdbezeichnung auch: Punker.
Table of contents |
2 Geschichte 3 Analyse über die Entstehung 4 Slogan |
Punk (sprich [pank] aus englisch: verfault(rotten), niederträchtig, miserabel, wertlos) Damit ist ein Jugendlicher gemeint, der sich nicht den gerade geltenden gesellschaftlichen Normen angepasst hat. Im Musikbereich wurde der Begriff Punkrock 1972 von Lenny Kaye eingebracht, dem Gitarristen der Patti Smith Group, in den Erläuterungen einer von ihm veröffentlichten Anthologie des amerikanischen Garagenrocks der 1960er Jahre.
Der Punk-Veteran Donny the Punk hat erklärt, dass das Wort Punk von einem Slangausdruck für Vergewaltigungen im Gefängnis kommt ("I punked that kid"). Ein Punk ist in diesem Zusammenhang das Opfer.
Der Ursprung des modernen Punk liegt in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Punk war vorallem in seinen Ausdrucksformen eine Reaktion auf die Hippie-Bewegung. Er wendete sich sowohl gegen den Ideallismus als auch gegen die Friede-Freude-Eierkuchen-Esoterik der Hippies. Stattdessen setzte Punk auf offene Ablehung der Gesellschaft und erteilt hoffnungsvolle Zukunfterwartungen mit dem Slogan "No Future" eine Absage.
Greil Marcus' Auffassung zufolge ist Punk unweigerlich mit dem Situationismus der 1960er Jahre verknüpft. Diesen Standpunkt wollte auch Malcolm MacLaren als einer der frühen Hauptprotagonisten, in der Arbeit mit den Sex Pistols (als angeblicher Primus Motor dieser Gruppe), gerne als den Ausgangspunkt dieser Bewegung ausgeben.
Allerdings ist der Situationismus durch politsche Ziele des Sozialismus, Kommunismus und Anarchismus gefärbt. Der Anarchismus bei den frühen Punks wie Steve Jones, Paul Cook und Sid Vicious gleicht jedoch eher einer gewaltsamen diebischen Anomie (im wörtlichen Sinne).
Das zwischen dem Situationismus und dem Punk kaum eine Verbindung besteht, geht auch eindeutig aus dem Buch von Fred und Judy Vermorel hervor. Diese bildet aus heutiger Sicht eine der zuverlässigsten Quellen der Geschehnisse um die Sex Pistols und der frühen Punkbewegung Londons, da sie Zeit- und Protagonistennah erstellt wurde.
Durch die Autobiographie Johnny Rottens Lydons No Irish, No Blacks, No Dogs von Keith & Kent Zimmerman wird die These, dass die Londoner Punk-Szene losgelöst vom Situationismus zu betrachten ist, zusätzlich unterstützt.
Die Entstehung des englischen Punks - in den frühen 1970ern - ist aus multiplen Faktoren sehr speziell und lässt sich im Großen und Ganzen nicht auf die US-amerikanische Entwicklung beziehen.
Grundlage des englischen Punks war ein in erster Linie apolitischer Groll auf sämtliche institutionellen Organisationen. Fehlender oder mangelhafter Halt durch die Bildungsinstitutionen und nach dem verlassen dieser die mangelnden Aussichten (soziale und kulturelle Armut) - bedingt durch das steife englische Klassensystem - überhaupt eine Arbeit zu finden, geschweige denn einen gesellschaftlichen Aufstieg innerhalb dieses Systems, bildeten das Fundament für die punkimmanente Grundeinstellung des No Future.
Derart ausgeschlossen aus dem Kreise der Geldverdiener, war es den Jugendlichen (die den Hauptanteil der Bewegung ausmachte) verwehrt, an den Dingen - die ihr Herz begehrte oder begehren gemacht wurde - wie modischer Bekleidung, neue und neueste Musik in allen Formen und im Allgemeinen dem Konsum von Getränken in Gaststätten teilzuhaben.
So kann die jugendliche Punkbewegung Londons - wo das Zentrum der Entstehung war - als ein seit dem Anfang der 1970er sich über mehrere Jahre entwickelnde spätpubertäre Antihaltung sowohl am Establishment als auch gegenüber der Unterhaltungsgesellschaft (insbesonderer der Musikindustrie) verstanden werden.
Die Alternative hieß Eigenproduktion unter anderem der Bekleidung, wenn auch aus dem Altkleidercontainer, Musik (am Beispiel der Sex Pistols mit geklautem Equipment) und dazugehöriger Vertriebswege und -mittel. So bahnte sich langsam aber sicher eine neue Kultur den Weg an die Oberfläche.
So waren auch die ersten kreativen und künstlerischen Exponate musikalischer, modischer, lyrischer und bildener Künste Ausdruck dieser naiven apolitschen und jugendlichen revoltierenden Emanzipation.
Erst die zweite, dritte und vierte Generation politisierte den Punk zunehmend.
Die Punkbewegung war immer eng mit der Punkmusik verbunden. Punk stellte sich gegen einst als progressiv geltende Bands, die nach Meinung der Bewegung durch rein kommerzielle Strategien in die Hitparaden gepusht wurden und gegen Bands wie Pink Floyd, Genesis oder Led Zeppelin, die sich in immer unglaublicherer Gigantomanie auf LP und im Konzert verbreiteten. Welches die erste Punkrock-Band war, darüber lässt sich streiten. Genannt werden in dem Zusammenhang, oder als Vorläufer, The Velvet Underground, eine Band um Andy Warhol, die schon in den 1960ern aktiv waren, The Stooges, Iggy Pop, The New York Dolls, MC5, die Ramones oder auch
Patti Smith. Alle diese Bands kommen aus den USA. Als amerikanisches Zentrum des Punks gilt der Club CBGB's in New York City. Als britischer Vorläufer gelten die frühen Kinks und Bands wie The Troggs.
Von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird die langsam entstehende Punk-Kultur 1976 in England, als die Sex Pistols mit ihren Singles ("Anarchy in the UK", und 1977 "God Save The Queen") Furore machen. Zeitgleich schießen aber viele andere Bands aus dem Boden, und die Punk-Bewegung diversifiziert in fast ebensoviele Richtungen, wie Anarchopunk, Oi Punk, Skapunk, Fun Punk, Skatepunk, und viele mehr. Eine etwas mehr auf den Massengeschmack ausgerichtete Nachfolgebewegung war New Wave. Einen Versuch, den Geist des Punk zu bewahren bildete die Hardcore-Bewegung, die Mitte der Achtziger Jahre entstand. Als wichtigste Bands seien an dieser Stelle Agnostic Front, Dead Kennedys, Black Flag, Minor Threat und Hüsker Dü erwähnt.
Punk war in den 1980ern die dominierende Kultur in den meisten Autonome Zentren. Die Chaostage in Hannover waren von 1982 bis 1984 ein fester Treffpunkt der Szene. Diese wurden 1994/1995 wiederholt, führten zu bundesweiten Medienberichten und sorgten für ein kleines Revival der Szene.
Es gibt gemeinsame Merkmale, die typisch sind für die Punk-Kultur: Punk bringt seine Kritik durch Punkmusik, den Kleiderstil, aber auch Fanzines und eine bestimmte Grafik (Collagen, Xerographien und Comic-Zeichnungen) zum Ausdruck. Punk betont das Hässliche und will provozieren. Er stellt sich gegen die Gewohnheiten, die herrschende Klasse, die Konsumgesellschaft, das Bürgertum und gegen Snobismus. Durch seine strikte Antihaltung und einer Lebensart von "Anarchie und Chaos", wendet er sich gegen das ihm vorgelebte hierachische Gesellschaftssystem. Manche Punks sehen für sich keine Zukunftsperspektive (Schlagwort: "No Future" auf sich selbst angewendet), somit ist auch die oft körperschädigende Lebensart vieler Punks zu erklären. Es gibt aber auch komplett gegenteilige Tendenzen in der Punk-Szene, wie die Veganer- und Straight Edge-Bewegung.
Dass soviel "Anti" trotzdem von der Mode vereinnahmt werden konnte, überraschte in den frühen 1980ern nicht nur die Punks selber. Viele Leute sind der Ansicht, dass alle Punks, die nach der ersten Welle kamen, nur noch modische Nachahmungen sein könnten und den Kernsatz des "alles neu, so wie es noch nie war" der anfänglichen Punkbewegung, oder die im Punk oft verkörperten politischen Ansichten (z. B. Anarchie) gar nicht mehr erfüllen können.
Die Mode fand sich innerhalb der Szene. Bestimmten Bands wie zum Beispiel The Exploited wurde vorgeworfen konservativ einen Stil zu bewahren um kommerziell erfolgreich zu sein. Punk beeinflusste aber auch die Mainstream-Kultur. Die Neue Deutsche Welle wurde ursprünglich von Bands getragen, die der Punk-Szene sehr nahe standen, bevor die Musikindustrie den Trend entdeckte und eigene Bands ins Rennen schickte.
Auf Punk-Konzerten wird Pogo getanzt!
Bis heute skandieren die Punks gelegentlich den Slogan: Punk's not dead-(wobei das "a" in "dead" meist als großes a (A) geschrieben wird. Ein eingekreistes a ist ein vielgenutztes Zeichen für Anarchie).
Der Slogan "NO FUTURE" ist nicht mehr Aktuell.
Auf der CD-Hülle „Das ist Punk“ von Normahl findet diese zusammenfassende Kurzerklärung :
Punk ist auch heute noch für uns eine Jugendbewegung,
die sich gegen staatliche Willkür, Umweltzerstörung
und Einschränkung von persönlicher Freiheit wendet.
Punk ist aber genauso Spaß, Saufen, Sex und Pogo.
Punk ist nach wie vor ein Aufbegehren gegen bügerliche
Konventionen, Spießertum und Faschismus.Herkunft des Wortes
Geschichte
Analyse über die Entstehung
Slogan