Pumpernickel
Das Wort Pumpernickel bezeichnet ein haltbares Roggenbrot, das nicht, wie üblichen Brote, im Ofen gebacken wird, sondern im Dampf gegart wird. Es besteht aus Roggenschrot, das zuerst stundenlang im heißem Wasser aufgequollen wird, bevor es in speziellem Formbehälter im eigenem Dampf mit wenig Hefe, Malz und Zuckerrübensirup fertiggegart wird. Seine fast schwarze Farbe wird durch Zugabe von Rübenkraut bewirkt.Pumpernickel wird traditionell in Westfalen hergestellt. Der Herstellungsprozess unterscheidet sich von dem anderer Brote dadurch, dass Pumpernickel fast kein Treibmittel (Hefe, Sauerteig) braucht. Daher bleibt es sehr dicht, ohne durch Gasentwicklung des Treibmittels aufgelockert zu werden. Pumpernickel wird in heißem Wasserdampf über mehrere Stunden gegart und dadurch auch pasteurisiert. Eingeschweisst hält es sich danach viele Monate, in Dosen auch ein ganzes Jahr.
Pumpernickel schmeckt leicht süßlich und eignet sich durch seine lange Haltbarkeit ausgezeichnet als Reiseproviant.
Im englischen Sprachraum werden oft leichte, mit Melasse dunkel gefärbte Weizenbrote "Pumpernickle" genannt.
Über den Ursprung des Namens kursieren verschiedene Versionen. Vermutlich richtig ist die Herkunft von Nickel, einem Kobold, der Schabernack mit den Menschen trieb (daher auch die Bezeichnung "nickelig" und der Name des Metalls "Nickel"). Pumpern ist das mittelhochdeutsche Wort für "furzen"; die Blähungen wurden angeblich von besagtem Nickel verursacht. Weit verbreitet ist eine Legende, nach der die Bezeichnung Pumpernickel von den Soldaten Napoleons stammt. Als Franzosen hätten diese das westfählische Brot für «bon pour Nickel» erklärt, als gerade mal eben gut genug für Napoleons Pferd Nickel. Eine lokale Version sagt, der Rheiner Bäckermeister Pompey habe das "nickelige" Brot im Jahre 1635 erfunden ("Pompeins Nickel").
Mr. Pumpernickel ist der Spitzname Chris Howlands, Deutschlands erstem Radio Disk Jockey, weil er häufiger Witze über das für ihn komische Wort Pumpernickel gemacht hatte.