Pummerin
Die Pummerin ist die größte Kirchenglocke des Stephansdoms in Wien.Die alte Pummerin wurde aus den Kanonenkugeln nach der zweiten Türkenbelagerung im Jahr 1711 gegossen. Sie wog 22511 kg und hing im Südturm. Ursprünglich hieß sie Josephinische Glocke, wurde aber bald von der Bevölkerung "die Pummerin" genannt. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg beim Brand des Stephansdoms am 12. April 1945 zerstört.
Im Jahr 1951 wurde vom Bundesland Oberösterreich aus dem Material der alten Glocke in Sankt Florian eine neue gegossen. Der erste Guss misslang zwar, aber der zweite wurde am 5. September 1951 fertiggestellt. Mit einem Durchmesser von 3,14 m, einer Höhe von 2,94 m und einem Gewicht von 21383 kg ist sie nach der St. Petersglocke im Kölner Dom die zweitgrößte Glocke Westeuropas und fünftgrößte der Welt. In ihren Reliefs zeigt sie Motive von der Türkenbelagerung und vom Brand des Steffl 1945.
Das erste Mal wurde sie am 27. April 1952 wieder geläutet. Seit 1957 hängt sie im Nordturm. Nach einer veralteten elektromechanischen Steuerung bekam sie 2003 eine elektronische, die ein gleichmäßigeres Einschwingen der Glocke erlaubt und damit nicht so eine große Belastung für das Glockengestühl darstellt.
Sie wird nur zu hohen katholischen Festtagen wie Ostern, Pfingsten, Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt, Heiliger Abend, Stefanitag und dem Jahreswechsel geläutet, außerdem bei Inthronisation oder Tod eines Papstes oder des Erzbischofs von Wien, sowie beim Begräbnis eines Bundespräsidenten. Zu Allerseelen zum Angedenken der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges. Eine Ausnahme, wo sie auch zu einem staatlichen Festtag geläutet wurde, war der 15. Mai 1955 anlässlich der Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrages.
2004 hat sie bereits zweimal außertourlich geläutet, bei Kardinal Franz König und bei Bundespräsident Thomas Klestil.