Pulsar
Aus Aufnahmen in den Bereichen des sichtbaren Licht und der Röntgenstrahlen zusammengefügte Aufnahme des Pulsars im Krebsnebel (Messier 1). Es zeigt Nebelgase in der Umgebung, die durch das Magnetfeld des rotierenden Pulsars mitgenommen, und damit "umgerührt" und zur Strahlung angeregt werden.
Foto: NASA
Nach einer Supernova eines Sternes, dessen Masse zwischen bestimmten Grenzen liegt, bleibt in einem heißen, ionisierten Gasnebel ein Neutronenstern zurück. Der Neutronenstern besteht aus einem großen Teil der Materie des ursprünglichen Sternes auf kleinstem Raum. Darüber hinaus behält der gesamte Supernova-Überrest aus Neutronenstern und Gasnebel seinen Drehimpuls bei, und das Magnetfeld des ursprünglichen Sternes wird im Neutronenstern komprimiert.
Aufgrund der Erhaltung des Drehimpulses und der starken Verkleinerung der räumlichen Ausdehnung beschleunigt sich die Rotation des Neutronensternes sehr stark, so dass die Rotationsdauer anstatt mehrerer Tage nur noch Sekunden oder Sekundenbruchteile beträgt. Die Folge ist ein sehr kompakter Himmelskörper mit einem starken Magnetfeld, das sich innerhalb des ionisierten Gasnebels schnell dreht.
Die Magnetfeldrichtung des Neutronensterns schließt mit der Drehachse einen bestimmten Winkel ein. Wenn die Magnetfeldrichtung von der Drehachse abweicht, bewegen sich die Magnetfeldlinien schnell durch den ionisierten Gasnebel und verursachen dabei das Abstrahlen elektromagnetischer Wellen in Richtung des Magnetfeldes. Infolge der Rotation streichen die Magnetfeldlinien und mit ihnen die elektromagnetischen Wellen wie das Licht eines Leuchtturms über die Umgebung. Liegt die Erde oder das Sonnensystem innerhalb des Doppelkegels, der von der Richtung der elektromagnetischen Strahlung überstrichen wird, kann die gepulste Strahlung beobachtet werden.
Ein Pulsar strahlt die elektromagnetischen Wellen über einen weiten Wellenbereich ab, die vorwiegenden Anteile können im Frequenzbereich von Radiowellen (Radiopulsar), sichtbarem Licht oder gar im Bereich der Röntgenstrahlung (Röntgenpulsar) liegen. Jüngere Pulsare neigen eher dazu, höherenergetische Strahlung abzugeben.
Aufgrund der enormen Regelmäßigkeit der abgestrahlten Wellen vermuteten Jocelyn Bell, die Entdeckerin des ersten Pulsars, und ihr Doktorvater Dr. Anthony Hewish zunächst, dass es sich bei der Signalquelle evt. um intelligente Lebewesen handeln könne. Daher bekam der erste Pulsar die Bezeichnung LGM1 für "Little Green Man 1".
Entstehung eines Pulsars
Aufbau eines Pulsars, Entstehung der gepulsten Strahlung
Multimedialinks
Siehe auch: Astronomische Objekte, Magnetar