Puls
(lat. pellere = schlagen; PPP: pulsum)In der Medizin beschreibt der Puls überwiegend qualitativ die mechanischen Auswirkungen von Herzaktionen auf die direkte Umgebung oder deren Fortleitung in entferntere Regionen des Körpers durch das Gefäßsystem.
Table of contents |
2 Pulsstellen 3 Pulsqualitäten 4 Venenpuls |
Man unterscheidet eine retrograde (rückwärts, gegen den Blutstrom) von einer anterograden (vorwärts, mit dem Blutstrom) Fortleitung. Die retrograde Fortleitung bestimmt den Venenpuls, die anterograde Fortleitung den arteriellen Puls. Der arterielle Puls findet (ungerechtfertigterweise) in der Medizin mehr Beachtung als der venöse Puls. Die Herzfrequenz wird häufig mit dem Puls gleichgesetzt, was inhaltlich nicht richtig ist, da die Herzfrequenz nur ein Teilaspekt des Pulses ist. Der Puls gibt Aufschluss über die Häufigkeit des Herzschlages, seine Regelmäßigkeit, die Druckanstiegsgeschwindigkeit in den herznahen Gefäßen während der Systole, den absoluten Druck und das Füllungsvolumen der Gefäße.
Es gibt verschiedene Stellen am Körper, an denen man den arteriellen Puls leicht tasten kann.
Man unterscheidet im wesentlichen drei Pulsqualitäten:
Pulsarten
Pulsstellen
Pulsqualitäten
regelmäßig | <-> | unregelmäßig |
schnell | <-> | langsam |
hart | <-> | weich (bei hohem oder niedrigem Blutdruck) |
Der normale Ruhepuls liegt bei 50 bis 80 Schlägen in der Minute. Manchmal ist der peripher getastete Puls langsamer als die Herzfrequenz im EKG. Das hängt mit früh einfallenden Extraschlägen zusammen, die zu einer mechanisch unwirksamen Herzaktion führen. Man spricht dann von einem Pulsdefizit.
Auch an den Venen gibt es einen schwachen Puls. Allerdings ist der Venenfluss von mehreren Faktoren abhängig, insbesondere von der Atmung, der Körperlage und der Körperaktivität und nicht so sehr vom zweigipfligen Venenpuls, der durch wechselnde Druckverhältnisse im rechten Vorhof des Herzens zustande kommt.
Siehe auch: SinustachykardieVenenpuls