Pseudomonas
Pseudomonaden sind stabförmige gramnegative Bakterien. Sie brauchen Sauerstoff, um zu wachsen und kommen ubiquitär in der Umwelt vor ("Pfützenkeim"). Sie sind deswegen klinisch besonders wichtig, weil die Mehrheit ihrer Mitglieder Resistenz zu Antibiotika aufweisen. Außerdem sind sie fähig, bei höherer Zelldichte Biofilme (Schleime) zu bilden, die sie gegen Fresszellen und Antibiotika schützen. Obwohl Bakterien der Gattung Pseudomonas bei Menschen mit intaktem Immunsystem selten Krankheiten verursachen, können sie bei Patienten deren Immunsystem bereits geschwächt ist (z.B. in Krankenhäusern), die Infektion von Wunden, Atem- und Harnwegen Lungenentzündung, sowie Sepsis und Herzerkrankungen verursachen. Wundinfektionen durch P. aeruginosa zeichnen sich durch ihre grüne Färbung und ihren besonderen Gestank aus. Besonders gefährdet sind Patienten mit der Erbkrankheit Cystische Fibrose (Mukoviszidose), bei denen Lungenentzündungen durch Pseudomonas die häufigste Todesursache ist.Zur Therapie eignen sich Cephalosporine ab der dritten Generation, bei Harnwegsinfekten Folsäureantagonisten, oder notfalls Gyrasehemmer.
Das Genom des P. aeruginosa wurde entschlüsselt. Pseudomonas Genome Project
Klinische Studien zu Pseudomonas-Impfungen werden seit einiger Zeit durchgeführt.
Siehe auch: Resistenz