Prussia-Sammlung
Die
Prussia-Sammlung in Königsberg (heute
Kaliningrad) war früher die wichtigste Sammlung zur Vor- und Frühgeschichte Ostpreußens. Im
Zweiten Weltkrieg wurde sie auseinandergerissen und galt lange Zeit als verschollen. Ein großer Teil wurde nach
Berlin ausgelagert, wo er bis heute ausgestellt ist. Ein weiterer großer Teil ist in
Kaliningrad gefunden worden, wo er neu archiviert wird. Weitere kleinere Teile finden sich in
Polen und
Litauen wieder.
Die Sammlung umfasst Schätze der Prussen, der Wikinger, der Kreuzritter und weitere Exponate bis ins 19/20. Jahrhundert.
Geschichte
- 1844 Gründung durch Ernst August Hagen.
- 1876 Gründung des Ostpreußischen Provinzialmuseums
- 1879 Erster Ausstellungskatalog des Prussia-Museums erscheint. Im selben Jahr, am 6. September, Besuch des Kronprinzen Friedrich (später Kaiser Friedrich III.) im Prussia-Museum.
- 1881 Abgabe der Sammlung von Landesaltertümern im Königlichen Staatsarchiv in Königsberg an das Prussia-Museum zur treuhänderischen Aufbewahrung. Diese Kollektion wurde bereits 1811 angelegt und stellt die älteste „staatliche“ Sammlung in Ostpreußen dar.
- 1905 Übernahme der Sammlung des Ostpreußischen Provinzialmuseums.
- 1925 Während der Inflation übergibt die Gesellschaft das Prussia-Museum – bestehend aus der heimatkundlichen, völkerkundlichen und vorgeschichtlichen Abteilung sowie der Waffensammlung – an die Provinzverwaltung.
- 1934 Gleichschaltung der Gesellschaft
- 1943 Auslagerung eines großen Teils der Sammlung nach Carlshof, Kr. Rastenburg.
- 1944/1945 Weitertransport nach Vorpommern und Unterbringung bei Demmin. Dort ist die Sammlung frei zugänglich, nicht zuletzt für Flüchtlinge, die in den darunterliegenden Etagen untergebracht sind.
- 1946 Der Kaufmann Lothar Diemer erfährt, „dass im Gutsdorf Br[o]ock Kinder mit Steinbeilen auf der Straße spielen“. Ihm verdanken wir die Rettung der Sammlung. In einer Wochenend-Aktion verpackt er die Sammlung mit Hilfe seiner Mitarbeiter und transportiert sie in sein Lager, wo sie bis 1949 bleibt.
- 1949 Überführung der Kisten (125 Stück) nach Berlin.
- 1990 Übergabe dieses Bestandes an das Museum für Ur- und Frühgeschichte (MUF) auf der Museumsinsel.
- Seit 1993 Neukatalogisierung der ca. 30.000 Berliner Prussia-Funde.
- 1997 Stücke aus der Prussia-Sammlung können im Museum für Vor- und Frühgeschichte angesehen werden.
- 2001 Fund umfangreicher Sammlungsteile in einem Bunker im Kaliningrader Oblast.
Siehe auch Königsberger Schloss, Königsberger Dom, Wallenrodtsche Bibliothek, Rätehaus