Prozedur (Programmierung)
Eine Prozedur (oder auch Unterprogramm) in der Programmierung von Computersystemen ist ein Stück zusammengehörigen Codes, der es erlaubt, eine bestimmte Aufgabe in wiederverwendbarer Art umzusetzen.Prozeduren können einen oder mehrere Aufrufparameter haben, Variablenwerte ändern (siehe unten), liefern jedoch nach ihrem Ende keinen Wert zurück. Im Gegensatz hierzu geben Funktionen einen Wert (das Ergebnis der Funktion) zurück. Prozeduren können in Bibliotheken thematisch gebündelt werden. Hierdurch besteht die Möglichkeit, eine Prozedur auch aus anderen Programmen oder separaten Programmdateien heraus aufzurufen. Eine wichtige Standardprozedur ist die Bildschirmausgabe. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, selbst Prozeduren und Bibliotheken zu erstellen, um damit den eigenen Code modularer und wiederverwendbarer zu gestalten.
Besondere Beachtung bei der Arbeit mit Prozeduren verdienen die in den Prozeduren verwendeten Variablen. Man kann hier zwischen globalen (d.h. während der gesamten Laufzeit des Programmes gültigen) und lokalen Variablen (d.h. nur während der Laufzeit der Prozedur gültigen) unterscheiden. Innerhalb einer Prozedur ist es möglich, auch globale Variablen zu verändern, was in der Folge immer das Risiko von unerwünschten Seiteneffekten beinhaltet. Dies ist ein erheblicher Risikofaktor für die Stabilität von Programmen.
Die folgenden Beispiele zeichnen jeweils eine Linie mit anzahl Punkten.
Beispiel einer Prozedur in Java:
public void zeichnePunkte (int anzahl) { for (int i = 0; i < anzahl; i++){ System.out.print ("."); } }Beispiel eines Prozeduraufrufs in Java:
zeichnePunkte(5);Beispiel einer Prozedur in Pascal:
PROCEDURE zeichnePunkte (anzahl:Integer); VAR i:Integer; BEGIN FOR i := 1 TO anzahl DO BEGIN Write ('.'); END;{FOR} END;{PROCEDURE}Beispiel eines Prozeduraufrufs in Pascal:
zeichnePunkte(5);Siehe auch: Programmiersprache, Funktion (Programmierung), Compiler, Inline-Assembler, Syntax, Unterprogramm