Protocol for Synchronous Conferencing
Protocol for SYnchronous Conferencing
PSYC ist ein flexibles Protokoll zum Aufbau einer weltweiten verteilten Messaging-Infrastruktur primär für text-basierte Konferenzschaltungen (auch Chats oder Chatsysteme genannt). Es entstand mit der Zielsetzung, das Internet- Relay- Chat- System ersetzen zu können, hat sich aber weiterentwickelt zur Unterstützung von multimedialer Kommunikation und kann auf allerlei Einsatzzwecke zugeschnitten werden. Bestehende Kommunikationssysteme können relativ leicht in das PSYC-Netzwerk eingebunden werden, da die PSYC-Infrastruktur seinen Empfängern einfache feste Adressen zuweist. Eine Nachricht einem oder mehreren menschlichen Empfängern zu senden beispielsweise, egal ob diese online sind und woher, reduziert sich darauf einige Zeilen Text in eine fest adressierbare TCP-Verbindung zu schicken, oder als signiertes UDP Paket zu versenden. Softwaretechnisch also ein Handgriff.
Der Grundgedanke ist es, eine weltweite Datenbank über die Anwesenheit von Personen und Existenz von Konferenzen gar nicht erst aufzubauen, sondern ganz wie im Web den Resourcen und Personen URL-konforme Locators zuzuweisen, und daraufhin die Client-Programme direkte oder smart geroutete Verbindungen untereinander aufbauen zu lassen. Die Server nehmen dabei eine vermittelnde Hilfestellung ein, und sind von Datenbank oder Routingproblemen gänzlich befreit. Passend dazu kommt ein minimalistisches Konferenzsteuerungsprotokoll, welches totale Programmierbarkeit der Politik des Konferenzraumes ermöglicht (Wer darf hinein? Wer darf nur zuhören? etc.). Zugleich kann die Zustellung der Nachrichten durch Multicast- Protokolle optimiert werden. Der Server trägt nicht die Last der eigentlichen Kommunikation, es sei denn man möchte es so.
Das PSYC-Netz ähnelt eher dem Web als einem IRC-Netzwerk: Auf jedem Rechner im Internet kann vom Besitzer/Administator ein eigener, gleichgestellter PSYC-Server betrieben werden - ohne Hierarchien, ohne besondere Berechtigungen für Administratoren, ausser dem Recht, zu entscheiden, welche Räume und Personen man hostet.
Mißbraucht ein Administrator seine Macht, wechseln seine Benutzer einfach auf einen anderen PSYC-Server. Somit gibt es einen direkten Wettbewerb, und als Administrator ist man gezwungen, sich zu benehmen.
PSYC wurde 1995 erstmals theoretisch niedergeschrieben. Die Software-Implementation wird 2004 erstmals fertig werden, wobei die "unvollständigen" Versionen seit 1997 produktiv im Einsatz sind, also schon durchaus brauchbar. Die Referenzsoftware für PSYC ist der psycMUVE.
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