Procopius
Procopius (* um 325 † 27. Mai 366), war mütterlicherseits ein Vetter des Kaisers Julian Apostata und bot sich selbst als Kaiser an.
Nach Ammianus Marcellinus war er aus Kilikien gebürtig. Er nahm 363 teil an Julians Feldzug gegen die Sassaniden. Bei Julians Tod gab es Gerüchte, dass er beabsichtigt habe, ihn zu seinem Nachfolger zu machen, aber als Jovian von der römischen Armee gewählt wurde, ging Procopius in ein Versteck, um sein Leben zu schützen. Die antiken Geschichtsschreiber geben unterschiedliche Darstellunge zu Procopius’ Leben, während er sich versteckte, stimmen aber darin überein, dass er in Chalcedon vor dem Haus des römischen Senators Strategius, hungerleidend und über die laufenden Ereignisse nicht im Bilde, wieder in der Öffentlichkeit auftauchte.
Zu dieser Zeit war Jovinus bereits gestorben und Valentinian I teilte sich den Kaiserpurpur mit seinem Bruder Valens. Procopius begann sofort damit, sich selbst zum Kaiser zu machen. Er bestach zwei Legionen, die in Konstantinopel rasteten, seine Bemühungen zu unterstützen, und nahm die Stadt unter Kontrolle. Kurz danach, am 28. September 365, proklamierte er sich zum Kaiser, und hatte schnell die Provinzen Thrakien und später auch Bithynien auf seiner Seite.
Valens war mit der Aufgabe, sich um den Rebellen zu kümmern, geblieben, und kämpfte in den nächsten Monaten mit der Stadt und den Legionen, die in ihrer Fahnentreue schwankend waren. Die Armeen trafen wohl bei Thyatria aufeinander und Procopius’ Kräfte wurden geschlagen. Er floh vom Schlachtfeld, wurde aber von zweien seiner verbliebenen Anhänger an Valens verraten. Valens ließ alle drei am 27. Mai 366 hinrichten.