Principal-Agent-Theorie
Die Principal-Agent-Theorie ist ein Erklärungsansatz aus dem Feld der Sozialwissenschaften und innerhalb der Wirtschaftswissenschaft ein Teilgebiet der Neuen Institutionenökonomie. Sie bietet ein Modell, um das Handeln von Menschen in einer Hierarchie zu erklären, aber auch generelle Aussagen zur Gestaltung von Verträgen.
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2 Anwendung 3 Beispiel 4 Literatur 5 Siehe auch |
Die Principal-Agent-Theorie geht davon aus, dass Menschen nur über unvollständige Informationen verfügen, wenn sie das Handeln anderer beurteilen sollen. Im Modell gibt es einen Auftraggeber (principal), der einen Auftragnehmer (agent) mit einer Aufgabe betraut. Jeder Vertragspartner handelt annahmegemäß im eigenen Interesse, da die beiden aber unterschiedliche Ziele verfolgen können, kann das zu Konflikten führen.
Der Prinzipal nutzt den Agenten, um eigene Ziele zu verfolgen. Er erwartet vom Agenten, dass sich dieser voll und ganz für die Auftragserfüllung einsetzt, also nicht seine eigenen Ziele, sondern die Ziele des Prinzipals verfolgt. Der Prinzipal kann jedoch das Engagement und/oder die Qualitäten seines Agenten nur mit Einschränkungen erkennen und sieht - wenn überhaupt - nur das Ergebnis dessen Bemühungen. Demgegenüber hat der Agent einen Informationsvorsprung, da er sein eigenes Verhalten im Hinblick auf Erfolg besser beurteilen kann. Er könnte diese Informationsasymmetrie zu Ungunsten des Prinzipals für seine eigenen Zwecke durch entsprechendes Handeln ausnutzen ("shirking"). Im Gegensatz zum meist als risikoneutral angenommenen Prinzipal ist der Agent risikoavers.
Übrigens handelt es sich bei den Begriffen Prinzipal und Agent für principal und agent um falsche Freunde. Sie sollten daher vermieden werden.
Ein Beispiel ist das Arbeitsverhältnis, in dem der Arbeitnehmer (agent) besser weiß, ob er mit letztem Einsatz für seinen Arbeitgeber (principal) arbeitet. Die Principal-Agent-Theorie versucht Auswege aus diesen Konflikten zu finden, um den wirtschaftlichen Gesamtnutzen aller Beteiligten zu maximieren. Im Beispiel des Arbeitnehmers kann der Arbeitgeber also entweder die Arbeit des Angestellten überwachen oder ihn erfolgsabhängig entlohnen, um den Interessenkonflikt der Vertragspartner zu entschärfen (interest alignment).
Die Theorie wurde zuerst in einem Aufsatz von Michael Jensen und William Meckling im Jahre 1976 erörtert. Ihre Grundzüge gehen auf die Theorie unvollständiger Verträgen zurück, die unter anderem Ronald Coase begründet hat.
Viele Aspekte wirtschaftlichen Handelns lassen sich mit Hilfe der Principal-Agent-Theorie erklären; sie zählt heute neben der Transaktionskostentheorie, der Theorie der Eigentumsrechte und der Ressourcentheorie zu den führenden Erklärungsansätzen, die in den Wirtschaftswissenschaften diskutiert und angewendet werden.
Das Prinzipal-Agent Problem wird meistens bei den höheren Angestellten-Verhältnissen erwogen, beispielsweise wenn Aktionäre ihre Konzernmanager einstellen. Viele halten die extrem hohen Gehälter der Konzern-Chefs der US-Gesellschaften für solches "Marktversagen". Hier gibt es aber auch unzählige gesetzliche Verquickungen, die erst Konzernstrukturen ermöglichen, zum Beispiel die Möglichkeit der Steuerflucht ins Ausland, das Patentwesen, Kammermitgliedschaft, Verbände, strenge Aufsicht und Kontrollen von Banken, Versicherungen oder dem Lizenzen im Pharmabreich.
Angenommen Adam heuert den Agent Eve an, um seine Geschäfte zu führen.
Adam's Informationsmangel darüber wie Eve ihr Job es ihr erlaubt sich von der Arbeit zu drücken, zu unterschlagen
oder den Vertrag in anderer Weise zu verletzen. Sie könnte den Vertrag auch in anderer Weise auslegen als Adam es geplant hatte.
So wird Adam nicht das erhalten, was er eigentlich aushandeln wollte und sein Geschäft wird nicht so profitabel sein können, wie er gehofft hat.
Solange der Vertrag sich nicht von selbst durchsetzt (und es zu teuer ist eine Regierung zu haben, bloß damit die sie alles in jedem Vertrag durchsetzt).
Also Adam muss einen Weg finden, um sicher zu sein, dass Eve ihren Job erledigt.
Dies kann bedeuten sie zu überwachen oder eine Schuldverschreibung zu verlangen, wenn sie den Vertrag nicht erfüllt.
(Bauunternehmer werden oft so gebunden.) Eve könnte auch durch eine Gewinnbeteiligung motiviert werden.
Eine Alternative wäre auch, wenn Eve weiß, dass sie ihren Job verlieren könnte, dann kann die Angst motivieren nicht wieder eingesetzt oder gar gefeuert zu werden.
Letztlich wird Eve den Vertrag auch nicht verletzen, wenn ihre Ziele die gleichen sind.
Aber die meisten Lösungen des Prinzipal-Agent Problem sind unvollkommen.
Erklärung
Anwendung
Beispiel
Literatur
Siehe auch