Pranger
Der Pranger, Schandpfahl oder Kaak ist ein zwischen 1200 (erstmals nachweisbar) und 1848 (weltweit offiziell abgeschafft) verwendetes Strafwerkzeug. Der Pranger diente den Städten als äußeres Zeichen der Gerichtsbarkeit. Er bestand aus einer Säule, einer Plattform oder einem Holzpfosten, an denen der Delinquent gefesselt und öffentlich vorgeführt wurde.Rathaus]]Die Strafe bestand vor allem in der öffentlichen Schande, welche der Verurteilte zu erdulden hatte und die vielfach ein "normales" Weiterleben in der Gemeinschaft unmöglich machte oder sehr erschwerte. Auch war der Bestrafte den Schmähungen der Passanten ausgesetzt.
Es gibt verschiedene Bautypen des Prangers:
- Ein Halseisen, das mit einer Kette am Rathaus, der Kirche oder einem sonstigen öffentlichen Gebäude befestigt ist.
- Ein in den Boden eingelassener Holzpfahl mit einem Halseisen daran (Schandpfahl).
- Der Sitzpranger, ein Schandstuhl oder Schandesel, war ein hölzernes Gestell, welches auf einem öffentlichen Platz stand. Der Betroffene hatte darauf zu sitzen.
- Ein Käfig, zum Stehen und Sitzen auf öffentlichen Plätzen. Ein solcher befindet sich noch heute auf dem Markt der Stadt Leutschau (Levoča) in der Slowakei.
]] Trotz der modernen Ächtung des Prangers existieren ähnliche Formen der öffentlichen Vorführung nach wie vor: In den Medien werden tatsächliche oder vermeintliche Straftäter (oft mit Bild oder Angabe des Namens) zur Schau gestellt. Im Internet kursieren Listen von Sexualstraftätern (insbesondere aus den USA).
Das Bild zeigt den Pranger in der polnischen Stadt Krakau. Er besteht aus einer eisernen Halsfessel und ist relativ niedrig angebracht, sodass der Verurteilte in einer sehr unbequemen Position am Boden hocken musste.