Poti
Poti ist eine Hafenstadt in der Region Samegrelo in Georgien. Sie hat 50.922 Einwohner (Volkszählung 1989) und liegt am Schwarzen Meer an der Mündung des Flusses Rioni im Kolchischen Tiefland. Über den Hafen werden Mangan, Mais, Bauholz und Wein ausgeführt.Im späten 7. und frühen 6. Jahrhundert v. Chr war die Stadt eine griechische Kolonie und trug den Namen Phasis. Archäologen haben einen Teil der damaligen Siedlung unter der Wasseroberfläche des Sees Paliostomi in der Nähe von Poti gefunden. Die Stadt war das Ziel von Jason und den Argonauten auf der Suche nach dem Goldenen Vlies. Später wurde Poti eine türkische Festung. Russland nahm die Stadt 1828 ein.
Als Endstation der antiken Seidenstrasse am Schwarzen Meer war Poti bereits im Mittelalter eine Drehscheibe für Güter aus der russischen Steppe, Zentralasien, dem Nahen Osten und dem Mittelmeerraum. Die heutige Stadt entwickelte sich in den 1880er Jahren als ein Hafen angelegt und eine Eisenbahnverbindung gebaut wurden. Zu Beginn des 20. Jahrhunders nahm Poti als Ausfuhrhafen für Manganerz einen enormen Aufschwung. Georgien war damals der Welt zweitgrößter Lieferant von Manganerz, das zur Stahlherstellung in der Schwerindustrie benötigt wird. Zu sowjetischen Zeiten wurde Poti ein wichtiger Militärhafen.
Nach einer Stagnationsphase in den 1990er Jahren, verzeichnet Poti inzwischen neues Wirtschaftswachstum. 2002 wickelte der Hafen 4 Millionen Tonnen Güter ab. Im ersten Vierteljahr 2004 stieg der Warendurchsatz um 42 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Eine neue Ölpipeline vom Kaspischen Meer soll Poti weitere Wirtschaftskraft verleihen.
Die georgische Küstenwache hat ihre ständige Basis in Poti. Sie wurde für 17,5 Milliarden US-Dollar von den USA errichtet.
Poti ist Mitglied der Internationalen Vereinigung von Städten und Häfen, der auch Dünkirchen (Frankreich), Bari (Italien), Rijeka (Kroatien) und Curaçao (Niederländische Antillen) angehören.
siehe auch: Poti als Abkürzung für Potentiometer