Postmoderne
Die Postmoderne bezeichnet eine geistig-kulturelle Bewegung, die schwer zu definieren ist, aber weitgehend durch ihre Zurückweisung der Moderne unterschieden werden kann. Jean-François Lyotard bezeichnete sie in einem vielbeachteten Aufsatz als Ende der großen Erzählungen.Während in der Moderne die avantgardistische Perspektive dominiert, steht in der Postmoderne nicht die Realisierung des Neuen im Mittelpunkt des (künstlerischen) Interesses. Die Welt wird nicht auf ein Fortschrittsziel hin betrachtet und jenseits allen rationalen Gehalts als pluralistisch, zufällig, chaotisch und in ihren hinfälligen Momenten angesehen. Ebenso gilt die menschliche Identität als unstabil und durch viele, teils disparate, kulturelle Faktoren geprägt.
Die postmoderne Kunst zeichnet sich aus durch zitathafte Verweise auf vergangene Stile, die teils ironisch in Szene gesetzt werden. Insoweit die Ironie misslingt oder nicht vorliegt, lässt die ganze Richtung sich aufschlussreich mit dem "Eklektizismus" vergleichen.
Bestimmte (nicht exklusive und auch nicht erschöpfende) Kennzeichen postmodernen Denkens und Urteilens sind:
- Absage an den seit der Aufklärung betonten Primat der Vernunft (ratio) und der Zweckrationalität
- Verlust des autonomen Subjekts
- Neue Hinwendung zu Aspekten der menschlichen Affektivität und Emotivität
- Ablehnung eines universalen Wahrheitsanspruchs im Bereich philosophischer und religiöser Auffassungen und Systeme (also Absage oder kritische Hinterfragung sog. Metaerzählungen wie Gesetz, Geschichte, Gott und Religion)
- Sektoralisierung des gesellschaftlichen Lebens in eine Vielzahl von Gruppen und Individuen mit einander widersprechenden Denk- und Verhaltensweisen
- Verlust der Solidarität und des Gemeinschaftsgefühls
Siehe auch: Post-Politik, postmoderne Architektur, Informationsgesellschaft, Informatisierung, Individualisierung
Table of contents |
2 Philosophen / Theoretiker der Postmoderne 3 Schriftsteller, deren Werk sich als postmodern bezeichnen lässt 4 Literatur (weitläufig) 5 Weblinks |
Die meisten zeitgenössischen Autoren greifen in ihren Ansätzen zur Lösung der Probleme der Moderne auf Formen des Kommunizierens zurück:
Lösungsansätze
Lyotard | Agonistik |
Habermas | Kommunikatives Handeln |
Beck | Reflexive Moderne, Zweifel |
Giddens | Utopischer Realismus |
Toulmin | Rückgriff auf Humanismus |
W. Welsch | Pluralismus und transversale Vernunft |
Philosophen / Theoretiker der Postmoderne
Schriftsteller, deren Werk sich als postmodern bezeichnen lässt
Literatur (weitläufig)
Weblinks