Polyamorie
Der Begriff Polyamorie steht für eine Bewegung, die das Dogma der ausschließlichen Zweierbeziehung in Frage stellt. Polyamorie spricht sich für die Unterstützung von parallelen Beziehungen auf Basis von Ehrlichkeit und gegenseitigem Einverständnis aus. Insbesondere soll der Vorstellung entgegengewirkt werden, wonach eine neu entstehende Beziehung eine bestehende Beziehung zerstören muss. Polyamorie will die Monogamie nicht ablösen, aber eine Alternative anbieten.Polyamorie basiert auf der freien Liebe, die auf Charles Fourier und sein Werk "Die neue Liebeswelt" von 1820 (1967 erstmals vollständig veröffentlicht) zurückgeht. Der Begriff Polyamorie wird oft synonym zum Begriff der "Mehrfachbeziehung" verwendet.
Poly-Beziehungen können in verschiedenen Formen gelebt werden, beispielsweise als
- offene Beziehung, in denen es einem oder beiden Partnern freigestellt ist, auch andere Liebesbeziehungen zu haben,
- Exklusive Beziehungen unter mehr als zwei Menschen,
- "Untergeordnete" Beziehungen, die zwischen meist einer Hauptbeziehung und weiteren Liebschaften abgrenzt,
- Vielehen, Beziehungs-Netze, und dergleichen mehr.
Polyamorie unterscheidet sich von Polygamie dadurch, dass die Betroffenen nicht alle miteinander verheiratet sind. Sie unterscheidet sich vom Swingen durch die emotionale Komponente, die bei Letzterem eher fehlt. Der Übergang ist allerdings fließend.
Entdeckt ein Mensch seine Polyamourosität, so kann dies zu einer sexuellen Identitätskrise führen. Die Betroffenen stoßen in ihrem persönlichen Umfeld oft auf Unverständnis.
Alternativ wird auch im deutschsprachigen Raum oft die englische Schreibweise Polyamory verwendet.