Polarforschung
Als Polarforschung wird die Erkundung der Polargebiete (Arktis und Antarktis) bezeichnet.Anfänglich ging es vor allem um die Entdeckung neuer Landgebiete oder Wasserwege. Vor allem wurde nach einer kürzeren Verbindung von Europa nach Asien gesucht. Nachdem sich gezeigt hatte, dass der direkte Weg über den Nordpol nicht eisfrei war, wie zuerst vermutet, begaben sich eine Vielzahl von Expeditionen auf die Suche nach der Nordost-Passage bzw. der Nordwest-Passage.
Im Süden ging es hauptsächlich darum, den 1772 neu entdeckten Kontinent Antarktika zu erforschen. Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts richtete sich das Hauptaugenmerk auf die Bezwingung der geographischen Pole. Gleichzeitig setzte eine Entwicklung zur umfassenden geophysikalischen, ozeanographischen, glaziologischen und biologischen Erforschung der Polargebiete ein.
Aus diesem Grund wurden 2 Internationale Polarjahre abgestimmt. Das erste fand 1882/83 unter Beteiligung von 10 Staaten mit 15 festen Stationen in der Arktis statt. Das 2. Polarjahr wurde 1932/33 von 15 Staaten mit 200 Stationen allein in der Arktis durchgeführt. Diese Tradition fand 1957/58 im Rahmen des Internationalen Geophysikalischen Jahres seine Fortsetzung.
Die Erkundungen mit Hilfe von permanenten oder nur in den Sommermonaten betriebenen Forschungsstationen wird bis heute fortgesetzt. In der Arktis entstanden zusätzlich Driftstationen auf größeren Eisschollen, die längere Zeit über das Polarmeer treiben.
In der Bundesrepublik wird die Polarforschung heute vom Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung koordiniert.
Siehe auch: Liste der Polarforscher, LZ127 Graf Zeppelin