Poissonzahl
Die
Poissonzahl μ (auch
Querkontraktionszahl genannt) ist in der
Physik als Verhältnis aus relativer Dickenänderung Δ
d/
d zur relativen Längenänderung Δ
l/
l bei Einwirkung einer äußeren
Kraft oder
Spannung definiert. Es gilt also
- .
Unter Einwirkung einer
Zugkraft wird nach dem
Hookeschen Gesetz jeder Körper länger. Gleichzeitig tritt aber eine relative Dickenänderung auf, durch die der Körper rechtwinklig zur einwirkenden Kraft dünner wird. Dieser Effekt ist ein Spezialfall der
Deformation. Er heißt
Querkontraktion und ist über die Poissonzahl mit der Längendehnung verknüpft. Die Poissonzahl ist eine
Materialkonstante, d.h. sie ist abhängig vom verwendeten Werkstück. Typische Werte der Poissonzahl liegen zwischen 0,3 und 0,4.
Die relative Volumenänderung ΔV/V berechnet sich mit Hilfe der Poissonzahl unter Vernachlässigung quadratischer Terme aus
- .
Bei einer Poissonzahl kleiner als 0,5 nimmt bei Zugbelastung das Volumen zu, bei Werten gleich 0,5 würde das Volumen konstant bleiben und bei Werten größer als 0,5 würde bei Zugbelastung eine Abnahme des Volumens auftreten. Die beiden letztgenannten Fälle treten jedoch physikalisch nicht auf.
Die Poissonzahl ist eine dimensionslose Größe.