Point-of-View-Shot
Ein Point-of-View-Shot (Abkürzung "POV") ist eine Einstellung, die einen Blick durch die Augen einer Figur zeigt. Ein anderer Ausdruck ist "subjektive Kamera" oder "subjektive Einstellung", kurz "Subjektive".
Ein Point-of-View-Shot ist dabei üblicherweise eine von zwei direkt aufeinanderfolgenden Einstellungen. Die eine Einstellung zeigt eine Figur, die irgendwo hin blickt, meist auf einen Punkt außerhalb des Frames. Die andere Einstellung (der eigentliche POV shot) zeigt das, was die Figur betrachtet, von der Position der Figur aus gefilmt.
In welcher Reihenfolge die Einstellungen geschnitten werden, ist nicht zwingend. D.h. es ist einerseits möglich, zuerst den Point-of-View-Shot zu zeigen und ihn erst anschließend als solchen erkenntlich zu machen, wenn nämlich in der folgenden Einstellung die blickende Person gezeigt wird. Oder aber man zeigt erst die blickende Person, und dann den Point-of-View-Shot.
In einigen Fällen, vor allem im Horrorfilm wird auch ein reiner Point-of-View-Shot eingesetzt. Man erfährt hier durch die Handlung, aus wessen Perspektive der Shot erfolgt (meistens aus der des Mörders oder der des Monsters). Dies wird zur Steigerung der Spannung eingesetzt, da man ja nie erfährt, wie der Bösewicht wirklich aussieht, oder erst sehr viel später. Predator ist ein gutes Beispiel für diese Art von Point-of-View-Shot.
Der Point-of-View-Shot ist auch einer der wesentlichen Bestandteile der feministischen Filmtheorie, die moniert, dass man bei Point-of-View-Shots das Geschehen meist aus der Perspektive des männlichen Protagonisten sieht, und dass so weibliche Figuren zu bloßen Objekten des Blicks werden.