Plume
Der Name Plume entstammt dem französisch-englischen Wort für Helmbusch und beschreibt damit die Form des Aufstrombereichs heißer Magma, die sich nach oben hin helmbuschartig verbreitert.
Table of contents |
2 Superplumes 3 Weblinks |
Es handelt sich bei Plumes um aufsteigende Ströme aus besonders heißem Magma, die sich in Form einer schmalen Säule zur Erdoberfläche bewegen. Sie bilden sich in knapp 3000 Kilometern Tiefe an der Grenzschicht zwischen dem äußeren Erdkern und dem Erdmantel. Nachdem sie den zähplastischen Erdmantel durchquert haben, verbreitern sie sich pilzförmig unter der Lithosphäre, ehe sie an den Schwächezonen der Erdkruste durchbrechen und damit Verursacher von Hot-Spot-Vulkanismus werden.
'Normale' Plumes zeichnen sich durch relativ eng begrenzte vulkanische Erscheinungen aus wie z.B. der Plume unter der Vulkaneifel oder unter der Inselkette von Hawaii.
Von Superplumes spricht man, wenn die entsprechenden vulkanischen Erscheinungen nicht nur relativ begrenzt sind, sondern Quadratkilometer große Regionen betreffen. Dringen die Superplumes nicht durch die Erdkruste, bewirken sie großflächige Hebungen: So wird z.B. die Landmasse und der sie umgebende Ozeanboden des südlichen Afrikas seit den letzten 100 Millionen Jahren langsam gehoben, und gehört nun mit einem Durchmesser von mehr als 1600 km und einer Höhe von rund 1500 m zu den größten Plateaus der Erde.
In Folge des Superplume-Vulkanismus wurden ganze Landstriche mit mehr als zwei Kilometer dicken Basaltschichten bedeckt. Beispiele dafür sind z.B: die Paraná-Basalte in Brasilien, die Dekkan-Trapps im Westen Indiens oder der Sibirische Trapp im Norden Russlands.
Kontinentale Ausbrüche von Superplumes waren jedoch nur Einzelfälle. Viel häufiger fanden ihre Auswirkungen an den Ozeanböden statt. Darüber hinaus sind die ozeanischen Basaltplateaus wesentlich größer als die kontinentalen. So besteht das größte ozeanische Plateau (im West-Pazifik) vermutlich aus der 25-fachen Basaltmasse im Vergleich zur größten kontinentalen Decke.
Aller Wahrscheinlichkeit nach haben sich in der Kreidezeit, die vor etwa 135 Millionen Jahren begann und vor ca. 65 Millionen Jahren endete, gewaltige Superplume-Aktivitäten abgespielt. Offenbar war der Westpazifik am stärksten betroffen, wie Untersuchungen des hier besonders zerfurchten Ozeanbodens zeigen. Die heiße Gesteinsschmelze muss ein mehrere tausend Kilometer großes Areal überflutet haben, das ist ein zehnfaches der Flächen, die heute von Plume-Aktivitäten geformt werden.
Die Superplume-Aktivität vor rund 120 Millionen Jahren konnte nicht ohne weitreichende Folgen bleiben:
http://home.t-online.de/home/dr.peter.schmidt/dissi.htm
http://www.uni-geophys.gwdg.de/~mab/erde.htmlWas sind Plumes?
Superplumes
Superplumes in der Erdgeschichte
Superplumes in der Kreidezeit
Weblinks