Plastizität
Unter Plastizität versteht man das Zerfließen einer Substanz unter dem Einwirken von Scherspannungen. Bei niedrigen Scherspannungen verhält sich diese Substanz wie ein fester Körper, bei höheren Scherspannungen wird er plastisch und fließt. Diese plastische Deformation ist irreversibel.Ein Festkörper verträgt eine endliche Scherspannung, bei der er sich reversibel verformt, also wieder in seine ursprüngliche Form zurückkehrt, wenn die Scherspannung nachlässt. Wird aber ein bestimmter Wert der Scherspannung überschritten, so verhält er sich wie ein Fluid und beginnt zu fließen.
Ein Modell um Plastizität zu beschreiben stammt von E. C. Bingham.
In den Neurowissenschaften gibt es den Begriff Synaptische Plastizität für die aktivations- oder entwicklungsbedingte Änderung der Übertragungsstärke einer Synapse.
Beispiele:
- Bei Zahnpasta, Majonäse oder Butter kann man schon mit geringem Druck auf die Tube oder das Messer erweichen und zum Fließen bringen.
- Bei sehr hohem Druck wird Eis plastisch und kann als Gletscher fließen.
- Bei noch höheren Drücken wird Steinsalz ebenfalls plastisch und kann Salzstöcke und sogar Salzgletscher bilden.
Literatur
- E. C. Bingham, Fluidity and Plasticity. New York, McGraw-Hill, 1922