Pierre de Coubertin
Pierre de Coubertin (* 1. Januar 1863 in Paris; † 2. September 1937 in Genf) war ein französischer Pädagoge, Historiker und Sportfunktionär.
Coubertin wurde als drittes Kind von Charles Louis de Frédy und Agathe-Gabrielle de Mirville nahe Versailles geboren und entstammte einer alteingesessenen Adelsfamilie.
Er studierte an der Sorbonne Kunst, Philologie und Jura. Die für ihn vorgesehene Offizierskarriere trat er nicht an, widmete sich statt dessen der Pädagogik.
Studienreisen führten ihn nach Kanada, in die USA und nach England. Dort kam er mit den Ideen von Thomas Arnold in Berührung.
Er kam schließlich zu der Überzeugung, dass in der Erziehung neue Wege unabwendbar seien und wollte durch die sportliche Ausbildung den ganzen Menschen in der Einheit von Körper, Geist und Seele erfassen und formen.
Ab 1880 trat er - beeinflusst durch die archäologischen Ausgrabungen im griechischen Olympia - für eine Wiederbelebung der Olympischen Spiele ein, mit welchen er nationale Egoismen überwinden und zum Frieden und zur internationalen Verständigung beitragen wollte. Der Grenzen überwindende Fortschritt im gesellschaftlichen Bereich sollte durch ein sportliches Rekordstreben nach dem Motto: "Höher, weiter, schneller" symbolisiert werden. Nach Coubertins olympischem Idealbild solten nur erwachsene, männliche Einzelkämpfer teilnehmen ähnlich dem antiken Vorbild. Frauen von der Teilnahme an den Spielen auszuschließen, konnte er allerding in der sich emanzipierenden Welt auf Dauer nicht durchsetzen.
Coubertin gründete 1894 das Internationale Olympische Komitee (IOK) und wurde selbst Generalsekretär. Vor 60.000 Zuschauern wurden schließlich am 6. April 1896 in Athen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit eröffnet, an denen 295 männliche Sportler (ausschließlich Amateure) aus 13 Nationen teilnahmen.
Von 1896 bis 1916 und von 1919 bis 1925 war er Präsident des IOC, danach wurde auf Lebenszeit zum Ehrenpräsidenten aller Olympischen Spiele ernannt.
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