Pier Paolo Pasolini
Pier Paolo Pasolini (* 5. März 1922 in Bologna; † 2. November 1975 in Ostia) war ein italienischer Filmregisseur und Dichter. In seinen Filmen setzte sich Pasolini mit den Missständen in der italienischen Gesellschaft auseinander. Seine Charaktere waren sozial ausgegrenzt und rebellisch. Bei der Wahl seiner Darsteller griff er häufig auf Amateure zurück.Pasolini wurde 1922 als Sohn des Berufsoffiziers Carlo Alberto Pasolini und der Volksschullehererin Susanna Colussi geboren. Sein Vater wurde später landesweit bekannt, als er Mussolinis Leben rettete.
Im Alter von sieben Jahren begann Pasolini, seine ersten Gedichte zu schreiben. 1942 erschien sein erster Gedichtband Poesie a Casarsa.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Pasolini zur Armee eingezogen und geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft, aus der er jedoch fliehen konnte. Nach Kriegsende schloss er sich der Kommunistische Partei Italiens an. Aus ihr wurde er jedoch zwei Jahre später ausgeschlossen, als er sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte.
Seine erste Novelle Ragazzi di Vita (1955), die im Zuhälter- und Strichermilieu angesiedelt ist, brachte ihm neben literarischem Erfolg auch eine Klage wegen der obszönen Darstellung ein.
Im November 1975 wurde Pasolini in der Nacht von Allerheiligen auf Allerseelen von dem Stricher Pino Pelosi brutal ermordet. Pelosi überfuhr Pasolini mehrmals mit seinem eigenen Wagen.
Der Mord ist bis heute nicht restlos aufgeklärt. Einige Widersprüche in Pelosis Aussagen, merkwürdige Verwicklungen des italienischen Geheimdienstes in die Arbeit der Ermittlungsbehörden und der fehlende Zusammenhang einiger Beweismittel brachten einige der Freunde Pasolinis, darunter die Schauspielerin Laura Betti, zu dem Verdacht, dass es sich um einen Auftragsmord gehandelt habe.
Pasololini wurde auf dem Friedhof von Casarsa beerdigt.