Pickelhaube
Die Pickelhaube war ein Militärhelm.1842 wurde unter König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen für die preußische Armee ein neuer Helm eingeführt. Er war aus gepresstem Leder mit Metallverstärkungen gefertigt. Sein Markenzeichen war die Metallspitze oben auf dem Helm. Sie sollte Säbelhiebe seitlich ablenken, da damals neben Schusswaffen immer noch Säbel eingesetzt wurden.
Ob die Pickelhaube wirklich in Preußen erfunden wurde, ist nicht sicher. Möglicherweise wurde das Design dort nur schneller umgesetzt und konsequenter in der Armee eingeführt. Von Preußen ausgehend übernahmen nach und nach alle deutschen Staaten diese Helmform, 1866 bildete Bayern das Schlusslicht. Auch in einigen anderen europäischen Ländern, in Russland und sogar in Mexiko, in südamerikanischen Staaten und den USA wurde zeitweilig die Pickelhaube getragen.
Im 1. Weltkrieg erwies sich die Pickelhaube als nicht mehr geeignet. Die meisten Kopfverletzungen rührten von kleinen Granatsplittern her, denen das Ledermaterial nicht mehr gewachsen war. Zudem warnte die Spitze der Pickelhaube die gegnerischen Soldaten vor einem bevorstehenden Angriff, da sie meist aus dem Schützengraben ragte. Deshalb ordnete die Oberste Heeresleitung 1915 an, die Spitze beim Fronteinsatz nicht zu tragen. Als verbesserter Kopfschutz wurde 1916 der Stahlhelm eingeführt. Die Pickelhaube blieb nach dem Krieg teilweise noch bei Polizei und Feuerwehr in Gebrauch. In Südamerika wird der Helm heute noch von Paradeeinheiten bei besonderen Anlässen getragen.
Auch der Helm der britischen Bobbys ist eine Abwandlung der ursprünglichen, höheren Version der Pickelhaube. Bei dieser Form wurde jedoch auf das prägende Element, die Spitze, verzichtet.
Die Pickelhaube stand später stellvertretend für alles Deutsche. Sogar in der Gebärdensprache der Gehörlosen symbolisiert der ausgestreckte, nach oben zeigende und über die Stirn gehaltene Zeigefinger die Pickelhaube und bedeutet deutsch.
Links
http://www.kaisersbunker.com/ - Alle Formen der Pickelhaube auf einen Blick.