Phrygien
Phrygien ist die antike Bezeichnung einer Region im westlichen Zentral-Kleinasien. Sie grenzte im Osten an Kappadokien, im Süden an Pisidien und Lykaonien, im Westen an Lydien in Nordwesten un Norden an Bithynien und Paphlagonien. Die bedeutendste Stadt Phrygiens war Gordion, das am heutigen Sakarya, dem antiken Sangarios, liegt. In der Spätantike war die Hauptstadt Colossae, wohin der Apostel Paulus einen Brief schrieb
Benannt ist diese Landschaft nach den Phryger, unter denen Phrygien das Kernland eines grossen Reichs in Anatolien war, das im 8. Jahrhundert v. Chr unter König Midas seinen machtpolitischen Höhepunkt hatte. Die Phryger siedelten sich ab dem 12. Jahrhundert v. Chr, aus dem Gebiet der Troas und Thrakien kommend, in dieser Landschaft an. Vorher gehörte diese Region zum hethitischen Grossreich. Anfang des 7. Jahrhundert v. Chr fielen die Kimmerier in Phrygien ein und eroberten Gordion. Die phrygische Kultur bestand aber noch lange weiter. Ende des 7. Jh. v. Chr. geriet Phrygien zunehmend in Abhängigkeit zu den Lydern, von 546 - 334 v. Chr gehörte es zum Reich der Perser. Im Winter 334/333 v. Chr kam Alexander der Große nach Phrygien. Bei seinem Aufenthalt soll er den legendären Gordischen Knoten zerschlagen haben. Um 274 v. Chr wurden keltische Galater von dem Diadochen Antiochos I. Soter im östlichen Teil Phrygiens angesiedelt. Nach ihnen wurde diese Gegend bald auch Galatien genannt. Gegen Mitte des 1. Jahrhundert v. Chr wurde Phrygien römisch und gehörte fortan zur röm. Provinz "Asia". Galatien war römischer Vasall und wurde erst unter dem Prinzipat des Augustus dem römischen Reich angegliedert.
In Phrygien war der Kult der Großen Mutter Kybele und der Weingott Sabazois, später bei den Griechen als Dionysos übernommen, von Bedeutung. Der Kybele-Kult wurde später von den Römern übernommen, wo sie Magna Mater deorum Idaea genannt wurde.
siehe auch: Phrygische Mütze, Phrygischer Helm, Montanismus