Phlogiston
Phlogiston (zu griechisch phlogistós "verbrannt") ist eine hypothetische Substanz, von der man im 18. Jahrhundert glaubte, dass sie allen brennbaren Körpern bei der Verbrennung entweicht.Die Phlogiston-Theorie wurde, basierend auf Arbeiten des Chemikers Johann Joachim Becher, insbesondere durch den Chemiker Georg Ernst Stahl zu Beginn des 18. Jahrhunderts ausgearbeitet. Ihr zu Folge war Phlogiston ein Bestandteil von Materie, der bei Umwandlungen wie Verbrennung oder Verrostung entweicht und die Asche bzw. den Rost zurücklässt.
Die Entdeckung des Wasserstoffs durch Henry Cavendish und des Sauerstoffs durvch Joseph Priestley und Carl Wilhelm Scheele, die man mit dem Phlogiston bzw. der dephlogistierten Luft identifizierte, versetzte der Phlogistontheorie den ersten schweren Schlag, da bei der Vereinigung von beiden nicht Luft, sondern Wasser entstand.
Die Phlogiston-Theorie wurde Ende des 18. Jahrhunderts durch den Chemiker Antoine Lavoisier durch die Oxidationstheorie widerlegt. Er untersuchte die Gewichtsveränderung verschiedener Stoffe bei Oxidation bzw. Reduktion und entdeckte, dass das gerade entdeckte Element Sauerstoff dabei die entscheidende Rolle spielt.
Er wies nach, dass
- beim Verbrennen von Metallen oder Schwefel so viel Sauerstoff verbraucht wird, wie in den entstandenen Oxiden enthalten ist,
- sich dabei diese Elemente beim Verbrennen mit Sauerstoff vereinigen,
- man, um Metalle aus den Oxiden wiederzugewinnen, nicht Phlogiston hinzufügen, sondern den Sauerstoff entfernen muss.