Philipp I. von Heinsberg
Philipp I. von Heinsberg (* um 1130; † 13. August 1191 bei Neapel) war von 1167 bis 1191 Erzbischof des Erzbistums Köln und Erzkanzler von Italien.Er war ein Sohn des Grafen Goswin II. von Heinsberg und dessen Frau Adelheid.
Seine Ausbildung erheilt er in Köln und Reims. Bevor er Erzbischof in Köln wurde, war er Domdechant in Köln und Domprobst in Lüttich. Im Spätsommer 1167 wurde er zum Leiter der Reichskanzlei und zum Erzbischof von Köln bestellt. 1168 vermittelte er in einem Streit zwischen England und Frankreich.
Er nahm an mehren Feldzügen nach Italien teil, unter anderem war er 1176 an der Schlacht von Legnano beteiligt. Im April 1180 erlangte Philipp durch Friedrich Barbarossa das Herzogtum Westfalen (Gelhäuser Urkunde 1180), nachdem er maßgeblich am Sturz von Heinrich dem Löwen beteiligt war. Im gleichen Jahr veranlaßte er den Bau der großen Kölner Stadtmauer, die bis 1881 die größte mittelalterliche Stadtbefestigung Europas war, (Urkunden vom 27. Juli und 18. August 1180) sowie des goldenen Dreikönigsschreines, in dem man 1864 eine seiner Münzen fand (Vita Eustorgii, ca. 1200: Zu Zeiten des Bischofs Philipp wurde der Schrein gebaut, wie mir selber Augenzeugen berichteten, die bei der Umbettung zugegen waren).
Philipp verstarb im Sommer 1191 bei der Belagerung von Neapel durch kaiserliche Truppen an einer ungeklärten Seuche; verschiedene Quellen geben entweder die Pest oder die Malaria an. Seine sterblichen Überreste wurden nach Köln verbracht, wo sie in einem Hochgrab des Kölner Doms die letzte Ruhe fanden, das mit der mittelalterlichen Kölner Stadtmauer verziert ist.
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