Philipp der Gute
Philipp III., der Gute (Philippe le Bon) (*1396 in Dijon; † 15. Juli 1467 in Brügge) war Herzog von Burgund (Haus Burgund), Sohn Johanns des Unerschrockenen und der Margarete von Bayern.Er ward 1419 durch die Ermordung seines Vaters Herzog von Burgund. Aus Hass gegen den Dauphin schloss er sich im Vertrag von Troyes (21. Mai 1420) an Heinrich V. von England an und kämpfte an dessen Seite gegen Karl VII, bis er am 21. September 1435 im Vertrag von Arras letztern anerkannte, der ihm völlige Unabhängigkeit und die Grafschaften Auxerre und Mâcon verschaffte. Dies war der entscheidende Schritt des Hauses Burgund zu einer unabhängigen Großmachtpolitik.
1433 entriss er Jakobäa von Bayern Brabant und Holland. Zuletzt überließ er die Regierung ganz seinem Sohn Karl. Er begünstigte Künste und Wissenschaften, beförderte die Gewerbe, namentlich die Teppichweberei in Flandern, und stiftete am 10. Januar 1429 den Orden des Goldenen Vlieses. Philipp war vermählt seit 1409 mit Michaela, Tochter König Karls VII. von Frankreich, seit 1424 mit Bona von Artois, Tochter des Grafen Philipp von Nevers, und seit 1429 mit Isabella von Portugal, aus welcher Ehe sein Nachfolger Karl der Kühne entsprang.
Vorgänger: Johann Ohnefurcht | Herzog von Burgund | Nachfolger: Karl der Kühne |
Dieser Artikel basiert auf dem entsprechenden Eintrag in Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage von 1888-90