Philipp-August von Amsberg
Philipp-August von Amsberg (* 17. Juli 1788 in Kavelstorf bei Rostock; † 9. Juli 1871 in Bad Harzburg; war Generaldirektor der Herzoglich Braunschweigisch-Lüneburgischen Generaldirektion der Eisenbahnen. Unter seiner Leitung wurde im Herzogtum Braunschweig die erste deutsche Staatsbahn gebaut. Bei seinem Tod hinterließ er im Herzogtum Braunschweig ein Streckennetz von 270 km Länge mit Anschlüssen an die benachbarten Eisenbahnen.
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Amsberg beschäftigt sich mit den Verkehrsverbindungen Braunschweigs zu den Hansestädten Hamburg, Bremen und Lübeck und erkennt, dass Holz und Bergbauerzeugnisse aus dem Harz in den Seehäfen nicht konkurrenzfähig sind, umgekehrt können die Produkte aus den Seehäfen besser auf der Elbe nach Magdeburg statt nach Braunschweig transportiert werden. 1824 stellt er in einer Denkschrift den Plan vor, Eisenbahnverbindungen von Braunschweig nach Hamburg und Bremen zu errichten. Diese Ideen werden 1832 veröffentlicht.
1835 befaßt sich Amsberg mit dem Plan einer Eisenbahn von Braunschweig über Helmstedt nach Magdeburg. Dieser Plan wird zu Gunsten einer Linienführung über Oschersleben wieder aufgegeben, um dort den Anschluß an die Magdeburg - Halberstädter Bahn zu erreichen.
Auf Anregung Amsberg fasst das Braunschweiger Staatsministerium den Entschluß, zunächst eine Bahnverbindung von Braunschweig über Wolfenbüttel nach Harzburg zu bauen und damit der Absicht der hannoverschen Regierung unter südlicher Umgehung von Braunschweig eine Bahn über Halberstadt nach Magdeburg zu bauen zuvorzukommen.
Am 1. August 1837 beginnen die Bauarbeiten für das erste Teilstück von Braunschweig in südlicher Richtung bis Wolfenbüttel; am 1. Dezember 1838 wird die Strecke als erste deutsche Staatsbahn und vierte Eisenbahnlinie im Deutschen Bund dem Verkehr übergeben. Am 31. Oktober 1841 war die Bahn nach Harzburg fertiggestellt. Die Steigung zwischen Vienenburg und Harzburg wurde anfänglich noch mit Pferden bewältigt, bis 1843 auch hier der Dampfbetrieb mit drei aus England bezogenen Lokomotiven eingeführt wurde. Diese Lokomotiven waren die ersten dreifach gekuppelten Lokomotiven in Deutschland.
1843 wurde Strecke Wolfenbüttel - Oschersleben in Betrieb genommen und damit der Anschluß an die Bahnen nach Magdeburg und Halberstadt und weiter nach Berlin, Leipzig und Blankenburg geschafft.
1844 wurde die Bahn nach Hannover in Betrieb genommen, welche bis Vechelde zur Braunschweigischen Staatsbahn gehörte.
1853-1866 Anschluß an die hannoversche Südbahn bei Seesen und weiter nach Kreiensen.
1858 Anschluß des Helmstedter Kohlereviers mit der Strecke Helmstedt - Jerxheim
1865 Kreiensen - Holzminden
Mit der den Verbindungen Jerxheim - Börßum und Holzminden - Altenbeken entsteht 1868 eine Verbindung zwischen Magdeburg und dem rheinisch-westfälischen Industriegebiet unter Umgehung von Hannover und Braunschweig, was besonders den Interessen Preußens sehr entgegen kam.
1869 setzt sich Amsberg schweren Herzens für den Verkauf der Braunschweigischen Staatsbahn an Preußen ein. Das Herzogtum Braunschweig hat zu diesem Zeitpunkt hohe Schulden, die in erster Linie durch den Ausbau der Eisenbahn entstanden sind und wird ganz von den Eisenbahnen Preußens umschlossen.
Im März 1870 wurden mit Wirkzung vom 1. Januar 1869 die Braunschweigischen Staatsbahnen in eine Privatgesellschaft, die Braunschweigische Eisenbahngesellschaft überführt. Amsberg hat nicht mehr erlebt, dass der preussische Staat die Aktien dieser Gesellschaft 1879-1882 aufkaufte und als Preussische Staatsbahn betrieb bis sie 1886 der Königlichen Eisenbahndirektion in Magdeburg unterstellt wurden.
Pioniere des Eisenbahnwesens, Carl Röhrig Verlag Darmstadt, Dr.-Ing Erhard Born (Herausgeber)
siehe auch: Geschichte der EisenbahnLeben
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