Philatelie
Die Philatelie oder Briefmarkenkunde hat ihre Anfänge kurz nach der Ausgabe der ersten Briefmarken (One Penny Black) 1840 in England durch Sir Rowland Hill. Zuerst sammelte man aus Spaß die kleinen Postwertzeichen aus der Tagespost und verwendete sie z.B. zum Bekleben von Lampenschirmen, was die Sammelobjekte fast immer zerstörte. Erst später kamen richtige Briefmarkenalben heraus und ermöglichten ein Sammeln, das die Marken unbeschädigt ließ. Während junge Sammler noch alle Briefmarken sammeln, die sie bekommen können, spezialisieren sich nach einiger Zeit viele auf einen Teilbereich. Einzelne Staaten, Kontinente, Motive, Ereignisse (zum Beispiel die Olympischen Spiele) oder begrenzte Zeiträume (Weimarer Republik) sind die häufigsten Bereiche. Auch bestimmte Ausgaben, also Ersttagsausgaben oder Doppelausgaben zweier Länder, sind beliebt, genauso wie das Sammeln von ungestempelten Marken, Fehldrucken oder Briefen, die samt Frankatur erhalten sind.Im Bereich der Philatelie gibt es Vereine, in denen sich Menschen mit diesem Hobby zusammenschließen. Diese sind in Landes-, Bundes-, Europa- und Weltverbänden organisiert.
In Deutschland ist dies der Bund deutscher Philatelisten e.V., Bonn. Dieser richtet auch Wettbewerbsausstellungen mit Prämierungen sowie den Tag der Briefmarke aus.
Es gibt Experten für die Prüfung der Echtheit von Briefmarken. Jeder Prüfer hat sein eigenes Spezialgebiet. In Deutschland sind alle anerkannten Prüfer im Bund Philatelischer Prüfer e.V. zusammengeschlossen.
Briefmarken wie die Blaue Mauritius können auf Versteigerungen Summen im 7-stelligen Bereich erzielen. Bei der momentan wertvollsten Briefmarke der Welt handelt es sich um den schwedischen Fehldruck der Tre Skilling Banco, die gemessen am Gesamtgewicht der teuerste Gegenstand der Welt ist.
Alle erschienenen Briefmarken und andere Sammelobjekte werden von Fachverlagen erfasst, nummeriert, beschrieben und bewertet. Die Michel-Kataloge vom Schwaneberger Verlag (München) sind in Deutschland zum de-facto-Standard geworden. Man spricht entsprechend von der Michel-Nummer und der Michel-Mark (MM) bzw. (M€) als Bewertungsgrundlage beim Tausch und Kauf. Wobei betont werden muss, dass die angegebenen Preise das Wertverhältnis untereinander angeben und als Tauschpreise anzusehen sind. Die realen Ver- bzw. Ankaufspreise liegen - je nach Beliebtheit des Sammelgebiets - oftmals weit unter den im Michel angesetzten Preisen. Gleiches gilt auch für andere in Deutschland erscheinende Kataloge, wie z.B. die Philex-Kataloge.
Die größte Briefmarkensammlung besitzt die englische Königin Elizabeth II
Siehe auch:
Vorphilatelie -
Hobby
Philatelische Sammelobjekte
Den Wert einer Briefmarke bestimmt wesentlich ihr Zustand sowie die Unterscheidungen:
wobei ungebraucht den Zustand ohne Stempel bzw. Entwertung bezeichnet.Weblinks