Pfund
Das Pfund ist ein altes Maß für Gewichte, der Name leitet sich vom lateinischen pondus (Gewicht) ab. Das Pfund taucht zum ersten Mal im karolingischen Reich auf. Es geht auf die altrömische Libra zurück, von der auch das Kurzzeichen Lb oder lb übernommen wurde. Unter Karl dem Großen wurde das Gewicht erhöht (Karls-Pfund), der genaue Wert ist jedoch nicht erhalten geblieben.
Im Mittelalter war das Pfund als Gewichtsmaß in ganz Europa verbreitet, sein Gewicht wich jedoch von Stadt zu Stadt ab. Hatte das Pfund in Nürnberg gut 510 Gramm, so waren es in Berlin nur etwa 467 Gramm. Lediglich in der Medizin konnte sich das Nürnberger Apotheker-Pfund (357,854 g) durchsetzen in der Unterteilung 1 lb = 12 Unzen = 96 Drachme = 288 Skrupel = 576 Obolus = 5.760 Gran. 1854 legte der Deutsche Zollverein das Pfund auf 500 Gramm fest. Das britische bzw. amerikanische Pfund hat 453,6 Gramm (siehe Pound).
Mit der Verbreitung in ganz Europa wurde das Pfund (bzw. die Libra) zum Namensgeber für zahlreiche Münzen und Währungssysteme. Karl der Große legte in seiner Münzordnung fest, dass aus einem Pfund Silber 240 Pfennige (Denare) geprägt werden müssen. Dieses System hat sich in England im Pfund Sterling bis 1971 erhalten. Auch heute noch wird in Großbritannien mit Pfund bezahlt.
Im übertragenen Sinn bedeutet Pfund die Fähigkeit oder Begabung eines Menschen (in Anspielung an das biblische Gleichnis Matthäus 25,18). Auch das Talent bezeichnet sowohl eine Währung als auch die Begabung.
siehe auch: Geschichte von Maßen und Gewichten - Münzen des Mittelalters