Peter I. (Portugal)
Peter I. der Grausame (o cruel) oder der Gerechte (o justiciero) (* 8. April 1320 in Coimbra; † 18. Januar 1367 in Estremoz) war der achte König von Portugal aus dem Haus Burgund.
Peter I. wurde als Sohn König Alfons IV und der Beatrix von Kastilien geboren. Seine Jugend war von einem schweren Konflikt mit seinem Vater überschattet. Bereits als Peter noch ein Kind war, hatte ihn sein Vater mit einer kastilischen Prinzessin verheiraten lassen. Als Peter erwachsen wurde, weigerte er sich allerdings, die Ehe zu vollziehen. Alfons IV., der weiterhin stark an einem durch eine Ehe abgesicherten Bündnis mit Kastilien interessiert war, zwang Peter 1340 eine andere kastilische Prinzessin, Constanze Maria, zu heiraten. In deren Gefolge kam auch die kastilische Edelfrau Inês de Castro an den Hof, in die sich Peter unsterblich verliebte.
Spätestens nach dem Tod der Constanze Maria nahm Peter eine Beziehung zu Inês auf, er soll diese sogar heimlich geheiratet haben. Er verbrachte vier glückliche Jahre mit ihr in Coimbra. Dies missfiel dem portugiesischen Adel und König Alfons IV. außerordentlich. Befürchtet wurde, dass die de Castros, in Kastilien eine mächtige Familie, auf diese Weise Einfluss auf die portugiesische Politik nehmen könnten, ja sogar, dass Inês mit Hilfe ihrer kastilischen Verwandtschaft versuchen könnte, den Sohn der Constanze Maria zugunsten ihrer eigenen Kinder aus der Thonfolge zu verdrängen.
Eine Abwesenheit Peters nutzend, lässt Alfons IV. 1355 Inês de Castro als Hexe verurteilen und enthaupten. Diese Tat verursacht einen Bürgerkrieg zwischen Vater und Sohn. Zwar wurde der Konflikt 1356 vorläufig gelöst, Alfons IV. wurde gezwungen seinen Sohn zum Mitregenten zu ernennen, wäre aber vermutlich wieder aufgebrochen, wenn Alfons IV. nicht kurze Zeit später verstorben wäre.
Peter I. besteigt so 1357 den portugiesischen Thron. Zu Beginn seiner Regierungszeit verbündet er sich mit Kastilien und erreicht so die Auslieferung der Mörder seiner Geliebten, die sich nach dem Tode seines Vaters dorthin geflüchtet hatte. Er lässt sie grausam foltern und ihnen angeblich bei lebendigen Leibe das Herz herausreißen, was ihm den Beinnamen „der Grausame“ einbrachte.
Danach hielt er sich aus dem kastilischen Händel jedoch weitgehend heraus, was Portugal eine Zeit des Friedens brachte. Er zentralisierte das Land weiter und kümmerte sich besonders um die Rechtsprechung, wohl auch, um die Benutzung der Justiz zur Beseitigung missliebiger Personen, wie es sein Vater im Falle seiner Geliebten gezeigt hatte, unmöglich zu machen. Diese Bestrebungen brachten ihm im Volke, wo er ausgesprochen beliebt war, seinen zweiten Beinamen, "der Gerechte" ein.
Peter I. war zwei-, zählt man die Ehe mit Inês de Castro mit, dreimal verheiratet.
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|Vorgänger:
Leben
Familie
Siehe auch: Geschichte Portugals, Zeittafel der Geschichte Portugals, Portugal unter den Burgunderherrschern.
Alfons IV
|Liste der Könige Portugals
|Nachfolger:
Ferdinand I
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