Peter Duesberg
Prof. Dr. Peter Duesberg (* 2. Dezember 1936) ist einer der weltweit führenden Virologen und - neben dem Nobelpreisträger Kary Mullis - einer der prominentesten Kritiker der gängigen Entstehungshypothese der Immunkrankheit AIDS.Duesberg studierte Chemie an den Universitäten Würzburg, Basel und München und promovierte 1963 in Frankfurt. Er arbeitete am Max-Planck-Institut für Virusforschung in Tübingen und ist seit 1973 Professor am Dept. of Molecular & Cell Biology der University of California in Berkeley. Seit 1997 ist er regelmäßiger Gastprofessor an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und Träger mehrerer deutscher und amerikanischer Forschungspreise und Auszeichnungen. Im Jahre 2000 berief ihn der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki, in ein internationales Expertengremium zur Erforschung der Ursachen von AIDS.
Kernthese der Duesbergschen Theorie ist, daß das HIV-Virus zwar existiert, aber völlig harmlos ist und keinsfalls zu Krankheit AIDS führt. Er sieht die Ursache von AIDS im promiskuitiven Lebensstil der Betroffenen, im Gebrauch von Drogen (v.a. Poppers, ein Alkylnitrit, das inhaliert wird, um den Analverkehr zu erleichtern) und in den Nebenwirkungen der hochtoxischen AIDS-Medikamente, v.a. AZT. Duesberg stützt seine These auf den bis heute fehlenden Nachweis des kausalen Zusammenhangs zwischen HIV und AIDS und den für Viruserkrankungen untypischen epidemiologischen Krankheitsverlauf.
Duesberg und seine Thesen sind heftig umstritten. Der größte Teil seiner Forscherkollegen lehnt sie als Unfug ab. Er selbst wird seit Jahren heftig angefeindet und gilt als wissenschaftlicher Dissident. Die US-Regierung sperrte ihm 1992 die Forschungsgelder. Wissenschaftlich widerlegt wurden seine Behauptungen aber bis heute nicht.
"Es wird sich zeigen, ob er ein brillanter Visionär ist oder nur eine gefährliche Ablenkung bei der Bekämpfung der wohl mysteriösesten und erschreckendsten Krankheit aller Zeiten." (The Times, London 11.5.1992, Cast Out For An AIDS Heresy, by Charles Bremner )